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08.06.2023

Das Sarganserland kämpft gemeinsam gegen invasive Pflanzen

Gilt es zu bekämpfen: Invasive Pflanzenarten wie das Einjährige Berufkraut.
Gilt es zu bekämpfen: Invasive Pflanzenarten wie das Einjährige Berufkraut. Bild: Pressedienst
Die Sarganserländer Gemeinden gehen am Samstag, 17. Juni, gemeinsam gegen invasive Pflanzenarten vor. Sensibilisierung und aktive Bekämpfung jener sind zentrale Themen am regionalen Neophytentag.

«Neophyten werden Pflanzen genannt, die nach 1492, dem Jahr der Entdeckung Amerikas durch Christoph Columbus, in Mitteleuropa eingeführt wurden», schildert Hannes Schumacher, Ansprechpartner in Sachen Neophyten in der Gemeinde Sargans, in einer Mitteilung die Ursprünge dafür, dass es überhaupt so etwas wie Neophytentag gibt. Aber nicht alle dieser eingeführten Pflanzen sind schädlich: «Viele von ihnen sind wichtig und bereichern wie im Fall der Kartoffel oder der Tomate unseren Speiseplan. Andere verschönern mit ihrer Blütenpracht Gärten und Grünflächen in den Gemeinden.»

Ein kleiner Teil dieser eingeführten Arten bereite aber Probleme, heisst es weiter. Von den rund 730 bekannten Neophyten seien in der Schweiz knapp 88 Arten invasiv, heisst es weiter. Das heisst, sie können sich unkontrolliert ausbreiten. 56 davon verursachten Schäden, indem sie beispielsweise gesundheitliche Probleme bei Mensch und Tier auslösten, einheimische Pflanzen verdrängten und hohe Kosten in Form von Ertragsausfällen und Unterhaltsaufwendungen verursachten.

 

«Ein Teil dieser unerwünschten Pflanzen ist aus Gärten und Kultu- ren entwichen, andere sind mit Saatgut oder Schafwolle aus fremden Ländern eingeführt und manche sind, beispielsweise als Bienenweide oder Beerenlieferant, bewusst angepflanzt worden», so Schumacher. Obwohl heute die Gefährlichkeit dieser Pflanzen bekannt sei, seien einige noch immer im Handel erhältlich oder würden im Gartenbau empfohlen.

Gemäss Mitteilung haben Gemeinden und Kanton im letzten Jahr rund 880 000 Franken für die Bekämpfung der problematischen Pflanzen ausgegeben. Beim Bund gebe es Bestrebungen, Gartenbesitzer in die Pflicht zu nehmen und die Verwendung heikler Neophyten einzuschränken.

Neophyten-Kontaktpersonen

Die Gemeinden haben Neophyten-Kontaktpersonen ernannt, welche die Bestände überwachen und die Bekämpfung organisieren. Sie sind das Bindeglied zwischen Kanton und Gemeinde sowie Ansprechpartner für Privatpersonen. «Wir versuchen auch, mit Besitzern von mit invasiven Neophyten befallenen Gärten oder Bewirtschaftern von Wiesen und Weiden Lösungen zu finden, mit denen die Ausbreitung auf benachbarte Grundstücke verhindert werden kann», erklärt Kurt Walser, Neophyten-Kontaktperson der Gemeinde Mels.

Am Samstag, 17. Juni, findet der regionale Neophytentag statt. Treffpunkt ist um 9 Uhr beim Feuerwehrdepot an der Schiggstrasse 32 in Wangs. Der Einsatz dauert drei Stunden. Im An-schluss offerieren die Gemeinden den Teilnehmenden die Mittagsverpflegung. Anmeldungen nimmt Hannes Schumacher gerne entgegen unter hannes.schumacher@bluewin.ch.

Organisiert wird der Tag von den Gemeinden Bad Ragaz, Mels, Pfäfers, Sargans und Vilters-Wangs. Man möchte damit einerseits in einer gemeinsamen Aktion kritische Flächen von den sich invasiv ausbreitenden Pflanzen befreien. «Auch die Sensibilisierung der Bevölkerung auf die Problematik dieser Pflanzen ist uns ein wichtiges Anliegen an diesem Tag», hält Andreas Kohler, Liegenschaftsverwalter und Kontaktperson für Neophyten in der Gemeinde Vilters-Wangs, fest.

Walenstadt: Naturtage 2023

In Walenstadt hat bereits Anfang Mai der Stadtner Neophytentag stattgefunden. Auch am Samstag, 17. Juni, wird den Neophyten von 8.30 bis 11.30 Uhr wieder gemeinsam der Kampf angesagt. Treffpunkt ist beim Werkhof Exi an der Escherfeldstrasse 15 in Walenstadt. Im Anschluss offeriert die Gemeinde Walenstadt den Beteiligten einen Imbiss.

 

Am Freitag, 23. Juni (Verschiebedatum: 30. Juni), lädt die Gemeinde Walenstadt die Bevölkerung zu einem Naturspaziergang mit Infos zum Thema «Natur in der Gemeinde Walenstadt» ein. Treffpunkt ist um 18 Uhr beim Werkhof Walenstadt. Gemeinsam fährt man auf die Alp Schrina. Auf einem Spaziergang wird über Themen wie Paxmal, Trockenwiese, Lebensraum Schutthalden, Wald und Alpwirtschaft informiert. Im Anschluss an offeriert die Gemeinde einen Apéro.

Anmeldungen nimmt Raoul Gassner unter raoul.gassner@walenstadt.ch entgegen.

Vereine und Schulklassen helfen in Flums

In Flums versuche man neu zusätzlich zu den Einsätzen des Zivilschutzes Vereine und Schüler für die Neophytenbekämpfung einzubinden, so die Mitteilung weiter. Ein Verein sei bereits aktiv an der Bekämpfung beteiligt. Zudem sei geplant, dass die Schüler ab der Mittelstufe klassenweise zusammen mit dem Tiefbau/Werke gegen die Neophyten vorgehen.

sardona24