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13.06.2023

Mensch sein dürfen bis zum Schluss

Information und Austausch: Die Idem-Freiwilligen am Weiterbildungsanlass.
Information und Austausch: Die Idem-Freiwilligen am Weiterbildungsanlass. Bild: Pressedienst
Eine wertschätzende Haltung auf Augenhöhe: Rund 60 Idem-Freiwillige haben sich zum Thema «Validation als Kommunikationsmethode» weitergebildet.

Der Freiwilligendienst Idem (Im Dienste eines Mitmenschen) im Sargan-serland umfasst rund 90 Helfende. Er besteht aus acht Gruppen und ist in acht verschiedenen Institutionen im Sarganser-land tätig. Für den diesjährigen Weiterbildungsanlass wurde das Thema «Validation als Kommunikationsmethode nach VA-CH» ins Zen-trum genommen.

Im Pfarreiheim in Vilters bot die Koordinatorin von Idem, Sandra Mehli, den freiwilligen Helfenden ein tagesumfassendes Programm an. Dazu gehörten neben einer internen Schulung über Idem als Freiwilligendienst ein Referat und Workshop zum Thema Validation.

Schwierige Situationen meistern

Mit Bea Freiburghaus von Validation Schweiz (VA-CH) hatte Sandra Mehli eine kompetente Referentin für den Nachmittag gewinnen können. Gemeinsam wurde aufgezeigt, wie wichtig es ist, eine wertschätzende Haltung auf Augenhöhe zu vermitteln. Nicht nur bei Menschen mit einer Demenzerkrankung, sondern auch im täglichen Leben seien die Kommunikationsmöglichkeiten der Validation ein guter Weg, um schwierige Situationen im Alltag meistern zu können, so Bea Freiburghaus.

Ihr tiefgehender Vortrag mit anschliessendem Workshop zeigte den interessierten Teilnehmenden exemplarisch verschiedene Alltagssituationen auf. Anschliessend wurde bei einem Workshop und einer Fragerunde zum Thema ausführlich diskutiert. Die Referentin verstand es, Validation anhand klarer Beispiele zu erklären.

Den Teilnehmenden wurde vermittelt, dass der Mensch als solcher bis zum Schluss im Vordergrund stehe. Seine Bedürfnisse und Gewohnheiten seien massgeblich in die Begleitung im Alter miteinzubeziehen. Nebst dem allumfassenden Bedürfnis nach Liebe habe ein erkrankter Mensch weitere Bedürfnisse wie «Identität wahren», «Trost erhalten», «miteinbezogen werden», «Bindung mit Menschen» und «Beschäftigung im Alltag». All dies wird in der Haltung der Validation berücksichtigt.

Erster demenzfreundlicher Bestatter der Schweiz

Zusammenfassend wurde «Validation» nach Validation Schweiz so beschrieben: «Ich bin ein individueller Mensch mit einer einzigartigen Persönlichkeit und Lebensgeschichte und werde mit dieser wahrgenommen und akzeptiert. Ich habe ein Recht auf Würde, Liebe, Trost, Mitsprache und Menschen, welche mit mir das Schöne und das Schwierige im Leben teilen und mich begleiten.» Dem Menschen solle ermöglicht werden, Mensch zu sein bis zum Schluss.

Mit Fredy Ackermann von Ackermann Bestattungen konnte dann übergreifend auch das Thema Todesfall angesprochen werden. Als erster demenzfreundlicher Bestatter der Schweiz erläutert er, wie ein Hinterbliebener mit Demenzerkrankung beim Abschied und bei der Trauerfeier der Angehörigen miteinbezogen werden kann.

Für das leibliche Wohl über den Tag verteilt sorgte Roger Mehli. Die rund 60 teilnehmenden Männer und Frauen wurden mit einem Zmittag sowie mit Kaffee und Kuchen zum Ausklang verwöhnt. Das wurde sehr geschätzt.

Die Teilnehmenden haben an diesem Anlass viel gelernt, gute Gespräche geführt und auch das gemütliche Verweilen genossen. Ein gelungener Tag dank der Idem-Koordinatorin Sandra Mehli, des Gastgebers Roger Mehli, der Referentin Bea Freiburghaus und des Referenten Fredy Ackermann sowie aller Teilnehmenden.

sardona24