Der «Sarganserländer» berichtete am 28. Juni über die Nachfolgelösung der Gemeindetageskarten. «Diesem Bericht», so schreiben die Initianten des neuen Komitees weiter, «war zu entnehmen, dass die Tageskarten zukünftig in einer neuer Form daherkommen.» Bei genauerer Betrachtung sei offensichtlich geworden, dass die neuen Tageskarten eine Verschlechterung für Kunden und Gemeinden darstellten, fassen die Initianten zusammen. Die Sarganserländer Gemeinden haben in der Folge beschlossen, künftig keine Tageskarten mehr anzubieten, im Werdenberg werden die Gemeinden das neue Konzept probeweise für ein Jahr einführen. So die Ausgangslage.
Sie habe zum Entschluss geführt, ein überparteiliches Komitee zu gründen und dieser Entwicklung entgegenzuwirken, schreiben die Initianten weiter. «Diese bürgerferne Entwicklung des stetigen Leistungsabbaus bei parallel steigenden Kosten ist ein Schritt in die falsche Richtung sei und rückgängig zu machen.» Unter dem Namen «Komitee für einen gesellschaftsvertraglichen ÖV» wollen sich Andrea Büsser, Marc Manhart und Michael Fux dafür einsetzen und «den Bürgern und Bürgerinnen die beliebte Tageskarte zurückbringen».
Breite Allianz erwünscht
Unter dem Slogan «Kostenmonster ÖV bändigen» wolle man Druck aufsetzen und wage daher auch den ersten Schritt an die Öffentlichkeit. «Um dieses Vorhaben zum Erfolg zu führen, soll eine breite Allianz von rechts bis links auf die Beine gestellt werden», heisst es in der Mitteilung weiter. «Das Ziel ist es, nationale Politiker aus Bundesbern zu gewinnen, welche dieses Vorhaben in Form eines Vorstosses ins Bundesparlament tragen.» Erste Unterstützer des Vorgehens habe man be reits gewinnen können. Sie würden ihre Namen in Kürze öffentlich bekanntgeben.
Das Komitee stellt konkrete Forderungen an den Bundesrat; etwa unverzüglich Verhandlungen mit der Swisspass-Allianz (Tarifverbund des Schweizer ÖV) aufzunehmen. Dazu seien zwei Kernpunkte definiert worden. Einerseits gehe es darum, die Gemeinde Tageskarte in der bisher bekannten Form und unter gleichen Konditionen wieder einzuführen. «Den Bürgern soll weiterhin ein kostengünstiges Bahnerlebnis angeboten werden können.»
«Es ist nicht üblich, nicht bezogene Dienstleistungen zu zahlen»
Das bisherige System mit Kontingenten, die den Gemeinden zur Verfügung stand, werde allerdings als nicht sinnvoll erachtet, da die Gemeinden nicht bezogene Tageskarten trotzdem bezahlen mussten. Daher fordert das Komitee zum Zweiten, dass die Gemeinden zukünftig nur noch für die effektiv verkauften Tageskarten aufkommen müssen. Schliesslich sei es nicht Sache der Gemeinden, nationale öffentliche Verkehrsmittel zu subventionieren. Generell sei es in der Schweiz unüblich, nicht bezogene Dienstleistungen zu zahlen.
«Dieser Systemfehler gehört angepasst, so dass die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler nicht unnötig belastet werden und trotzdem in den Genuss einer erschwinglichen Tageskarte kommen», heisst es in der Mitteilung abschliessend.
Weitere Informationen finden sich unter www.komitee.ch.