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Grosse Unterstützung dank Naturschutzfranken

Bild: pd
2022 konnte der Walter Zoo dank der hohen Besucherzahlen fast 170’000 Franken für den Naturschutz einnehmen – der Naturschutzfranken zahlt sich aus. Dieser Betrag wurde an fünf ausgewählte Partnerorganisationen übergeben.

Nebst Bildung, Artenschutz, Forschung und natürlich der Begeisterung für Tiere und die Natur ist die Aufgabe eines wissenschaftlich geführten Zoos selbst als aktive Naturschutzpartner zu wirken. Mit dem Naturschutzfranken, den der Walter Zoo vor etwas mehr als drei Jahren eingeführt hat, konnten inzwischen über eine halbe Million Franken gesammelt werden.

Besucherinnen und Besucher des Walter Zoos bezahlen beim Zooeingang einen freiwilligen Naturschutzfranken. Fünf ausgewählte Projekte werden mit diesen Spenden unterstützt. Nach dem Kauf des Eintrittstickets entscheiden die Besuchenden selbst, wie dieser Franken eingesetzt wird.

Mit diesem Engagement können jährlich über 150'000 Franken zugunsten gefährdeter Tierarten und ihrer Lebensräume eingesetzt werden. Damit kann zum Schutz der wilden Verwandten der Zootiere und ihrer Lebensräume beigetragen werden.

Fünf ausgewählte Projekte

Das von der Trägergesellschaft CSFI (Corozal Sustainable Future Initiative) gemanagte Naturschutzgebiet in Shipstern (Shipstern Conservation & Management Area) beinhaltet auf mehr als einem Prozent der Fläche von Belize eine riesige Vielfalt an verschiedenen Lebensräumen und Tieren: Neben Lagunen mit Seekühen befindet sich der letzte Yucatan-Trockenwald des Landes. Zusätzlich zu zahlreichen kleineren Tierarten beherbergt diese Waldinsel inmitten von Landwirtschaftsfläche mindestens 26 Jaguare und stark gefährdete Mittelamerikanische Tapire. Der Walter Zoo unterstützte das Projekt mit 40’000 Franken aus dem Naturschutzfranken und finanziert damit unter anderem das Ranger-Team «Walter Zoo Enforcement-Team». www.csfi.bz

Die WildCats Conservation Alliance operiert in fünf Ländern zum Schutz von wilden Tigern. Besonderer Fokus liegt dabei auf dem Amurtiger mit nur noch etwa 540 freilebenden Individuen. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts ist die Gesamtzahl der Tiger von 100’000 Individuen auf nur 3’000 geschrumpft, welche noch 7 Prozent ihres ursprünglichen Habitats besiedeln. Um der Thematik weiter Gehör zu verschaffen, wurde das Jahr 2022 zum internationalen Jahr des Tigers ausgerufen. Aber es gibt auch gute Nachrichten: Die Bestände haben sich in den letzten zwölf Jahren dank den Schutzbemühungen leicht erholt. Ein Trend, welcher unbedingt fortgeführt werden muss. Zoos spielen dabei eine fundamentale Rolle: 60 Prozent der Finanzierung der WildCats Conservation Alliance stammt von Zoos – der Walter Zoo gehörte mit 40’000 Franken im Jahr 2022 zu den drei grössten Geldgebern. www.conservewildcats.org  

  • Mit 40'000 Franken wird der Tiger geschützt. Bild: pd
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  • Naturschutz in St.Gallen: Die heimische Igelpflegestation. Bild: pd
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  • Rangers auf Patrouille. Bild: pd
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  • Ein Naturschutzfranken beim Eintritt in den Walter Zoo hat grosse Wirkung. Bild: pd
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Das Tacugama Chimpanzee Sanctuary wurde ursprünglich gegründet, um gewilderten Schimpansen in Sierra Leone eine Zuflucht zu bieten. Inzwischen hat es sich zu einem wichtigen Akteur zum Schutz der Westafrikanischen Schimpansen entwickelt. Ein mehr als zehnköpfiges Outreach-Team koordiniert Schutzbemühungen für den vom Aussterben bedrohten Westafrikanischen Schimpansen in ganz Sierra Leone – wo etwa zehn Prozent des Bestandes dieser hoch bedrohten Art leben – und sensibilisiert auf Touren in der Auffangstation jährlich mehrere Hundert Besuchende dafür. Der Walter Zoo gehört mit 20’000 Franken zu den grössten Unterstützern der Sanctuary, welche ihre unersetzliche Rolle im Land nur mit einem funktionierenden Betrieb wahrnehmen kann, was durch die laufenden Beschlagnahmungen von gewilderten Schimpansen zusätzlich erschwert wird. www.tacugama.com

Das Jane Goodall Institut Schweiz setzt sich für Schimpansen in verschiedenen zentralafrikanischen Ländern ein. Die 20’000 Franken aus dem Naturschutzfranken des Walter Zoos trugen beispielsweise dazu bei, vier Rangerteams zur Entfernung von Wildtierfallen zu entsenden. Auch Massnahmen wie das Bauen von 400 effizienten Kochöfen zeigen Wirkung: Damit kann 70 Prozent des Feuerholzes gespart werden, was die umliegenden Wälder schont. Zusätzlich wurden über 1,2 Millionen Bäume neu herangezogen und gepflanzt und über Radioprogramme über 750’000 Menschen erreicht und für die Natur sensibilisiert. Der Walter Zoo kann mit dem Jane Goodall Institut also entscheidend zum Schutz der Schimpansen Zentralafrikas beitragen und auf ein zukünftiges Nebeneinander von unseren nächsten Verwandten, den Schimpansen, und uns Menschen hinarbeiten. www.janegoodall.ch

Mit dem Naturschutzfranken wird auch die einheimische Biodiversität unterstützt. In der Igelpflegestation im Walter Zoo werden verletzte und kranke Igel bis zu ihrer Wiederauswilderung gepflegt und versorgt. Telefonisch werden pro Jahr über 1'000 Personen beraten und sie erhalten Tipps zu igel- und naturfreundlichen Gärten. Das Zoogelände wird möglichst naturnah gestaltet, damit Lebensraum für einheimische Tiere zwischen und in den Anlagen entsteht. Mit dem Naturlehrpfad werden die Zoobesucher:innen für die einheimische Natur sensibilisiert. Ausserdem werden weitere Projekte zur Biodiversitätsförderung in der Schweiz unterstützt. www.igelpflegestation.ch

 

sir/pd