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Freizeit
09.08.2023

Was macht eine gute Sonnenbrille aus?

Sonnenbrillen sollen die Augen vor UV-Strahlung schützen. Am Strand und im Hochgebirge ist die Strahlung besonders intensiv.
Sonnenbrillen sollen die Augen vor UV-Strahlung schützen. Am Strand und im Hochgebirge ist die Strahlung besonders intensiv. Bild: pixabay
Meteo Schweiz kündigt für die nächsten Tage eine Rückkehr des Sommers an. Zeit, den Regenschrim in den Schrank zu räumen und die Sonnenbrille aus der Mottenkiste zu holen. Doch was muss eine gute Sonnenbrille überhaupt können – ausser cool auszusehen?

Eine Sonnenbrille muss in erster Linie die Augen vor UV-Strahlen schützen – so lassen sich auf die Dauer Augenschäden wie beispielsweise Grauer Star oder eine Entzündung der Hornhaut oder Bindehaut verhindern. Vor allem bei Kindern ist dies wichtig, da ihre Augen besonders empfindlich auf UV-Strahlung reagieren. Die gute Nachricht: dabei kommt es nicht auf den Preis an, sondern auf bestimmte Merkmale. Diese sind in allen Preissegmenten zu finden. So sollte die Sonnenbrille mit einem CE-Zeichen versehen sein. Das heisst, sie entspricht einer gültigen EU-Norm.

Polarisierende Brillen in den Bergen empfohlen

Für einen guten Sonnenschutz soll die Brille alle UV-Strahlen bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern herausfiltern – solche Brillen tragen den Vermerk «UV400» oder «100 Prozent UV-Schutz». Wer gerne ins Hochgebirge oder ans Wasser geht, sollte zudem auf einen zusätzlichen Infrarot-Schutz achten. Polarisierende Gläser helfen hier für ein besseres Sehvermögen. Wasser und Schnee reflektieren besonders viel Sonnenlicht. Dies kann im schlimmsten Fall zu einem Sonnenbrand in den Augen führen – der sogenannten Schneeblindheit. Diese tritt meist erst sechs bis acht Stunden nach der Exposition auf und äusserst sich durch tränende Augen und einem Fremdkörpergefühl im Auge. 

Kategorie 2 und 3 am beliebtesten

Anders als vermutet gibt die Tönung der Linsen keinen Hinweis auf den UV-Schutz. Im Gegenteil: ist eine Brille dunkel getönt, verfügt aber über einen mangelhaften UV-Filter, ist sie sogar kontraproduktiv. Denn die dunklen Gläser bewirken, dass sich unsere Pupillen öffnen und dadurch noch mehr UV-Strahlung ins Auge gelangt.

Die Filterkategorien reichen von 0 bis 4. Die Kategorien 2 und 3 entsprechen einer mittelstarken bis dunklen Tönung und finden in unseren Breitengraden am häufigsten Verwendung. Die Kategorie 4 weist eine sehr dunkle Tönung auf. Vorsicht: Diese Brillen sind nicht für den Gebrauch im Strassenverkehr geeignet, denn sie können zum Beispiel dazu führen, dass man die Farbe einer Ampel verfälscht sieht.  

Brille sollte gut sitzen

Eine Sonnenbrille sollte die Augen und auch die Lider vollständig bis zu den Augenbrauen bedecken. Die Passform ist also entscheidend. Zudem sollte sie nahe am Auge liegen – damit möglichst wenig Licht von der Seite eindringen kann. 

 

Sonnenbrillen-Facts

Die teuerste Sonnenbrille kommt aus dem Hause CliC – sie ist aus 18 Karat Gold gefertigt. In einem ähnlichen Preissegment liegt das Modell von Cartier. Sie besteht aus Weissgold und ist mit 645 Saphiren und 561 Diamanten besetzt. Sie kostet rund 140 000 Franken. 

Die ältesten Modelle: Sonnenbrillen kannten schon die Inuit auf Grönland, bevor die Europäer auftauchten. Sie nutzten Knochen oder Holzbretter mit feinen Sehschlitzen – so beugten sie Schneeblindheit vor. Auch im alten Rom war Sonnenschutz für die Augen ein Thema. Kaiser Nero (37 – 68 n. Chr.) soll Gladiatorenkämpfe durch Glas beobachtet haben. Italianità war wohl damals schon nicht ohne Sonnenbrille denkbar. 1752 stellt dann der Konstrukteur James Ayscough Brillen aus Rauchglas vor – als Blendschutz gedacht. 

Die bekannteste Sonnenbrille stammt von der amerikanischen Firma Ray-Ban. Das 1952 entworfene Modell «Wayfarer» erlangte unter anderem durch Stars wie Buddy Holly, Marilyn Monroe oder Audrey Hepburn Berühmtheit. 

 

Franziska Kohler, Redaktion March24&Höfe24