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Freizeit
19.08.2023
18.08.2023 17:10 Uhr

Schrebergärten liegen im Trend

Der Schrebergarten – eine stille Oase im hektischen Arbeitsalltag. (Symbolbild)
Der Schrebergarten – eine stille Oase im hektischen Arbeitsalltag. (Symbolbild) Bild: pixabay
Heute ist das Interesse an Schrebergärten so gross, dass man sich schon fast dafür bewerben muss. Der Schrebergarten ist eine kleine Oase im Alltag, vor allem auch, wenn man in einer Mietwohnung zuhause ist.

Bohnen, Zucchetti, Peperoni, knackige Salate, süsse Beeren, Äpfel, Kirschen und ganz viel andere Gemüse- und Früchte-Leckereien gedeihen im Schrebergarten. Die Biodiversität ist perfekt, wenn man all die summenden Bienen, Hummeln und Schmetterlinge beobachtet.

Während der Schrebergartenzeit braucht man kein Obst und Gemüse im Laden zu kaufen. Meist hat es im Garten alles, was man braucht. Die warmen Tage und der viele Regen haben dieses Jahr viel Ertrag geliefert.

In den letzten Jahren übernahmen viele junge Familien einen Garten, wie die Zürichsee-Zeitung berichtet. Es gibt eine wunderbare Durchmischung unter den Gartenliebhabern. Die verschiedenen Altersgruppen und Kulturen bringen mit sich, dass alle voneinander lernen können.

Der Präsident, Hanspeter Wehrli, verpachtet im Verein Familiengärten in Meilen rund 60 Parzellen unterschiedlicher Grössen auf dem Meilemer Gemeindegebiet. Er selber hat auch ein Gärtchen in Feldmeilen.

Geduld für ein Stück Land

Er weiss, dass man Geduld haben muss, bis man ein Stück Land bewirtschaften kann. Je nach Grösse wartet man schon mal ein halbes bis ein Jahr auf einen Platz. Wegen eines Neubauprojekts in Obermeilen musste gar ein Gartenareal aufgelöst werden. Nun wird mit Unterstützung der Gemeinde in der Nähe der Klinik Hohenegg ein neues Areal angelegt. Damit findet ein Generationenwechsel statt. Es gab langjährige Gartenbewirtschaftende, die ihre Beete, Stauden und Gewächse nicht auf ein neues Areal zügeln wollten, und darum gaben sie ihren Schrebergarten gleich auf.

Die freigewordenen Parzellen wurden mehrheitlich an junge Familien mit Kindern vergeben. Sie sind interessiert an Nachhaltigkeit und schätzen die Nähe zur Natur. Wehrli meint, dass Schrebergärten im Trend liegen.

Warum ein Schrebergarten?

In Horgen sind 54 Parzellen verfügbar und die Warteliste ist noch länger. Zwei bis drei Jahre dauert es zur Zeit, bis man einen Schrebergarten zugeteilt bekommt. Seit der Pandemie ist die Nachfrage deutlich gestiegen. Um dem Ansturm Herr zu werden, müssen alle ein Motivationsschreiben einreichen, indem sie begründen, warum sie einen Schrebergarten haben möchten.

Die Menschen geben sich gegenseitig Feedback und Ratschläge. (Symbolbild) Bild: pixabay

In den Gesuchen ist weitgehend der Grund für einen Schrebergarten, der, dass die Familien einen Ort zum Abschalten wünschen. Der Garten ist ein wichtiger Erholungsort ausserhalb des stressigen Arbeits-Alltags.

Warum kein Schrebergarten mehr?

Die Gründe für die Aufgabe eines Schrebergartens ist vielseitig. Oft ist der Arbeitsaufwand der Grund, der unterschätzt wird, denn Säen, Jäten und Ernten beanspruchen mehrere Stunden pro Woche. Manchmal sind es auch gesundheitliche und altersbedingte Probleme. Wenn die Menschen weit wegziehen, dann wird der Pachtvertrag meist auch aufgelöst.

Über allem stehen jedoch immer noch die entstehenden Freundschaften und gegenseitige Hilfsbereitschaften. Am Anfang war das noch nicht so, denn dazumal waren die eigenen Beete vor allem von Interesse. Der gemeinschaftliche Aspekt der Schrebergärten ist erst mit den Jahren wichtiger geworden.

Patricia Rutz, Goldküste24