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Walenstadt
17.09.2023

Rechte, Pflichten und Geselligkeit

Hat 2017 seine Maturaarbeit über das Gelände und seine Geschichte geschrieben und weiss somit sehr viel darüber: Valentin Schoch (links mit neonfarbener Arbeitsbekleidung) erklärt die Anlagen des Gesteinsabbaus direkt am Walensee.
Hat 2017 seine Maturaarbeit über das Gelände und seine Geschichte geschrieben und weiss somit sehr viel darüber: Valentin Schoch (links mit neonfarbener Arbeitsbekleidung) erklärt die Anlagen des Gesteinsabbaus direkt am Walensee. Bild: Katrin Wetzig
In Walenstadt hat eine Gruppe Jungbürger interessiert die Chance genutzt, anlässlich ihrer Jungbürgerfeier mit dem Gemeinderat ein geschichtsträchtiges Gemeinde-Territorium zu besichtigen und die Geselligkeit zu geniessen.

In der Schweiz haben die Behörden der politischen Gemeinden den Auftrag, jährlich ihre Jungbürgerinnen und Jungbürger zu einem speziellen Anlass einzuladen und sie dabei auch auf ihre Rechte und Pflichten als mündige Bürger des Landes aufmerksam zu machen. So auch in Walenstadt, wo Gemeindepräsident Angelo Umberg am Freitagabend gemeinsam mit seinen Ratskollegen diese Aufgabe übernahm. Eingeladen waren auch in diesem Jahr wieder rund 40 junge Erwachsene, die in dem Jahr mit ihrem 18. Geburtstag die Volljährigkeit erreichten. Gefolgt waren dieser Einladung jedoch deutlich weniger.

Politische Rechte wahrnehmen

Am Hafen in Walenstadt, wo man später zu einem Rundgang durch den ehemaligen Zement- und Kalksteinabbau Lochezen startete, liess es sich der Gemeindepräsident nicht nehmen, die jungen Erwachsenen zu aktiver Beteiligung am politischen Geschehen, aber auch im Vereinsleben zu ermutigen. Ausserdem erinnerte er daran, dass Steuern zu zahlen eine Pflicht sei, man jedoch im Ausgleich dazu dankbar sein dürfe für den vergleichsweise hohen Lebensstandard verbunden mit sozialer Sicherheit und einem breiten Bildungsangebot. Diesem Sorge zu tragen, das sei auch in Zukunft sehr wichtig. Dafür möge man eigenverantwortlich einstehen.

Für die anschliessende Führung durch die unterirdischen Kavernen, welche beim Gesteinsabbau für die Zementherstellung entstanden, übernahmen mit Peter und Valentin Schoch nachfolgend Vater und Sohn die Führung der Gruppe. Beide sind nicht nur an Höhlenforschung interessiert, sondern machen auch Führungen durch die unterirdischen Bergwerke in der Region. So marschierte man zunächst im Wald beim Rebberg Kaliforni zügig bergauf, bis man den Eingang zu den Kavernen erreichte. Nun ging es mit Taschenlampe unterirdisch weiter. Fundamente von Gebäuden zeugen hier einerseits vom Gesteinsabbau, andererseits jedoch auch von der nachfolgenden Epoche.

Geselligkeit gehört dazu

Zu Kriegszeiten erbaute man in diesen leeren Kavernen ein Militärspital mit diversen Nebengebäuden. Erhalten sind davon allerdings nur noch Fundamentreste, dazu ein paar Schienen und verrostete Wagen aus Abbauzeiten. Mit ihren Ausführungen liessen Peter und Valentin Schoch in den beiden Gruppen diese Zeit schlaglichtartig aufleuchten, bevor man die Forschungsplattform der Firma Geobrugg AG erreichte, wo man einen kleinen Eindruck von der innovativen Tätigkeit dieser Firma erhielt.

Bei einem feinen Nachtessen aus der «Seehof»-Küche, spendiert von der politischen Gemeinde, liessen Jungbürgerinnen und Gemeinderäte den Abend miteinander in Geselligkeit vergnüglich ausklingen.

Katrin Wetzig