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Walenstadt
19.09.2023

Tom Zai: «Das Leben will gelebt werden»

Bild: Pressebild
Am Donnerstag, 21. September, erscheint das neue Jugendbuch von Tom Zai aus Walenstadt.

Am Donnerstag, 21.  September, erscheint das neue Jugendbuch «Neni geht» von Tom Zai, der in Walenstadt lebt und als Autor und Verleger arbeitet, sowie ein Teilzeitpensum als Primarlehrer hat. In «Neni geht» erzählt er von einem Jugendlichen, der von seinem Grossvater Abschied nehmen muss – die Geschichte spielt am Walensee.

Radikale Liebe zum Leben

Der Neni in Zais Geschichte hat ein Boot und eine Hütte am See und auch der Autor hat ein Boot und wohnt am Walensee. «In jeder Figur steckt etwas von mir drin. Die Gedanken, welche sich Neni macht, sind mir sehr nahe. Eine radikale Liebe zum Leben haben wir gemeinsam», so Zai.

Als in seinen Gedanken die Figur des Nenis entstanden sei, wollte er diesen den jungen Menschen näherbringen. «Ich habe gemerkt, dass ich dafür einen jugendlichen Erzähler brauche. So ist der 15-jährige Nico entstanden.» Zai erzählt zudem, dass er sich für die Planung seiner Geschichten viel Zeit nehme, etwa vor dem Einschlafen.

«Lass dir helfen»

In «Neni geht» begegnet man dem Tod. «Wenn ein älterer Mensch erkennt, dass sein Leben zu Ende geht, soll er selber entscheiden, wie dieser letzte Weg ausschaut», so Zai. Die Figur Neni in seinem Buch würde aber auch zu einem jungen Menschen, der daran denkt, sein Leben aufzugeben, sagen: «Wenn dir das Leben stinkt, geh an die frische Luft, renne, tanze, singe, lache, weine, schrei in den Wald, tob dich aus, pflanze, baue, miste aus, umarme Menschen! Versöhne dich mit dir selber und deinem Leben. Wenn du es selbst nicht schaffst, lass dir helfen.»

Zai hat während der Recherche Stellen gefunden, an die man sich wenden kann, wenn man selber keinen Ausweg mehr weiss. «Es gibt zum Beispiel die Telefonnummer 147 von Pro Juventute, bei welcher junge Menschen Tag und Nacht Hilfe finden, wenn sie mit ihrem Leben nicht zurechtkommen. Es gibt auch die Schulsozialarbeit oder die Dargebotene Hand mit der Nummer 143, die Krisenintervention oder Psychiatrische Notfallstationen.»

Versöhnung der Gegensätze

Die Geschichte findet ein gutes Ende – so viel sei verraten. Denn Zai wollte ein positives Buch schreiben. Nun sei es ein Buch über Versöhnung zwischen den Menschen, zwischen Gegensätzen, zwischen Leben und Tod. «Du kannst dein Leben nicht rückwärts gerichtet leben. Was nicht hinter dir liegt, liegt vor dir. Alles. Immer. Jetzt. Das Leben will gelebt werden – bis zum Schluss.»

Während der Veranstaltung «Die Rahmenhandlung», die am Wochenende in Bad Ragaz stattgefunden hat, hat Tom Zai das erste Mal aus «Neni geht» vor Publikum gelesen. (pd/sr)

sr/Sardona24