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Wer hat das beste Jugendprojekt?

Bild: zVg
Jugendliche kreativ und engagiert: Ein Kurzfilm, ein Start-up, ein Musical, ein Safe Space, ein Theaterstück und viele weitere spannende Projekte stehen im Finale des diesjährigen Jugendprojekt-Wettbewerbs.

Der Kanton St.Gallen führt am Samstag, 28. Oktober 2023, im Gare de Lion in Wil das grosse Finale des diesjährigen Jugendprojekt-Wettbewerbs durch. Am Start sind zwölf engagierte Projektteams. Sie präsentieren ihre innovativen Projekte und kämpfen um das Preisgeld von 7'000 Franken.

In diesem Jahr haben sich erneut zahlreiche inspirierende Projekte für den Projektwettbewerb 2023 angemeldet. Eine Jury hat aus diesen Einsendungen die herausragendsten Jugendprojekte des vergangenen Jahres ausgewählt und sie zum grossen Finale eingeladen.

«Wir sind stolz darauf, diese talentierten Projektteams beim kantonalen Präsentationsabend begrüssen zu dürfen, wo sie ihre beeindruckenden Arbeiten vorstellen werden», so Mitorganisator Lukas Hofstetter.

Das Ziel ist es, durch eine mitreissende Präsentation den Zuschauern und vor allem der Jury zu zeigen, was Jugendliche und junge Erwachsene erreichen können und wie sie sich in vielfältiger Weise gesellschaftlich engagieren.

Schliesslich wird die Jury, bestehend aus vier Jugendlichen und zwei Erwachsenen, die besten Projekte auszeichnen. Dies ist ein spannender Moment sowohl für die Teilnehmer als auch für das interessierte Publikum.

Der Eintritt ist frei und offen für alle. Sie dürfen spannende und erfrischende Ideen von engagierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen erwarten.

Bild: zVg

Das sind die nominierten Projekte 2023:

 

Wiederbelebung Jugendrat Rapperswil-Jona
Mauro Baumann, Eschenbach SG

Wie ein Phönix aus der Asche ist der Jugendrat wiederauferstanden. Die dazu nötige Flamme wurde von einem jungen Team von sieben Leuten geliefert, das sich selbst begeistert durch den Wiederbelebungsprozess tastet. Bereits jetzt ist der Jugendrat erfolgreicher als der alte Jugendrat und zählt 24 Mitglieder aus ganz Rapperswil-Jona. Seit der Gründung wurden bereits mehr als ein Dutzend Vorstandssitzungen durchgeführt und unter anderem die erste Jugendsession in Rapperswil-Jona organisiert, bei der Gäste wie der Stadtpräsident und eine lokale Nationalratskandidatin empfangen wurden. Ausserdem interagierte das Team an seinem Stand am Stadtfest mit Hunderten Einwohnern.

Energiegewinnung durch fahrzeuginduzierte Luftströmung
Noel Rhyner, Uzwil

Beim Projekt ging es darum, mithilfe von selbst entwickelten Turbinen elektrische Energie durch die von Fahrzeugen induzierten Luftströmungen umzuwandeln. Zu Beginn wurden dafür drei Prototypen gebaut (bis zu 2,5 m hoch). Aufgrund erschwerter Erprobungen wurde vom Rapid Prototyping abgewandt und Simulationen mithilfe von numerischer Strömungsmechanik durchgeführt. Mithilfe von CFD-Simulationen und Berichten konnte dann eine Abschätzung zur elektrischen Arbeit und Leistung getroffen werden. Zusätzlich wurde ermittelt, welchen Einfluss die Turbine auf das Fahrzeug hat. Auch wurden mithilfe der CFD-Simulationen eigene Turbinenkonzepte entwickelt.

Stray Dog – Short Film
Stefan Djokic, St.Gallen

Ein junger Mann und sein treuer Gefährte kämpfen sich durch den alltäglichen Trott, während sie nach finanzieller Unabhängigkeit streben. Der Film wurde basierend auf der Kreativität von nur zwei Personen und ihrem engagierten Freundeskreis realisiert. Und das Spannende daran ist: Dieses Projekt wurde mit einem Budget von lediglich 50 Franken realisiert! Selbst die verwendete Filmmusik wurde innerhalb des Freundeskreises eigenständig produziert.

St.Gallen als Street-Art-Stadt
Cynthia Honegger, St.Gallen

Das Projekt «St.Gallen als Street-Art-Stadt» wurde entwickelt, um zu zeigen, wie St.Gallen ohne langwierige Bewilligungsprozesse aussehen könnte. Über ein Jahr wurde eine virtuelle Tour durch St.Gallen erstellt, auf der graue Wände mit Werken von internationalen, nationalen und lokalen Künstlerinnen und Künstlern versehen wurden. Die Vielfalt der Kunstszene, einschliesslich Frauen und Männer, verschiedene Street-Art-Formen und etablierte Künstler wie Rosy1, wird betont. Dies ermöglicht den Betrachtern, ihre eigenen Vorlieben zu entdecken, ohne das Argument «die Werke müssen allen gefallen» infrage zu stellen.

Theater «Untergang der Feenwelt?»
Michelle Graf, Buchs

Die Jugend-Theatergruppe präsentierte ein eigenproduziertes Fantasy-Theaterstück mit einer berührenden Geschichte im Fabriggli Buchs. Iris, eine Jugendliche, fühlt sich entfremdet und einsam. Ihr Alltag ist trist und trostlos, bis plötzlich eine Fee auftaucht und ihre Welt auf den Kopf stellt. Die Feenwelt steht vor dem Untergang, und nur Iris könnte sie vielleicht retten. Doch sie ist zunächst zögerlich und zweifelt an der Existenz der Feen. Wird sie sich am Ende doch dazu entscheiden, die Feenwelt zu retten.

St.Gallen Helps Ukraine
Emilia von Albertini, St.Gallen

Der gemeinnützige Verein wurde im März 2022 von Studierenden der HSG gegründet. Nach Kriegsbeginn im Februar organisierten sie eine Eventhalle in St.Gallen und riefen über Social Media zur Sachspendensammlung für die Ukraine auf. Mit über 100 Freiwilligen konnten sie Tonnen an Spenden in die Ukraine transportieren. Anschliessend startete die erste digitale Spendenkampagne in Kooperation mit Coop.ch, bei der vorgefertigte Spendenpakete online erworben werden konnten. Im April 2023 führten sie erfolgreich einen «Digital Transformation Fundraiser» im HSG-Sqaure mit Cyber-Experten und staatlichen Akteuren aus der Ukraine und der Schweiz durch. Dadurch konnten etwa 5000 Franken für den Wiederaufbau eines Wohnungskomplexes in der Ukraine gesammelt werden.

Musical «Die Kristalle von Kleinhinterborstel»
Moritz Lieberherr, St.Gallen

Das Rockmusical «Die Kristalle von Kleinhinterborstel» entstand als Abschlussprojekt eines Musikstudiums. Es wurde im Musikklub Mehrspur in Zürich aufgeführt und erfreute das Publikum mit viel Gelächter und grossem Applaus. Das Ziel war es, einen unterhaltsamen Abend zu bieten und jungen Talenten eine Bühne zu bieten. Das Team, aus verschiedenen Lebensbereichen des Komponisten stammend, bildete sich während der Proben und hofft auf weitere Aufführungen in der Zukunft.

Kunterbunt
Julian Ott, St.Gallen                  

In der Liegenschaft Kirchgasse 16 in St.Gallen wird eine offene Jugendfreizeiteinrichtung für junge Menschen ab 16 Jahren angeboten. Hier können sie soziale Kontakte knüpfen und an verschiedenen Freizeitaktivitäten teilnehmen. Die Vision des Hauses ist es, einen Ort der Begegnung und Möglichkeiten zu schaffen, an dem junge Menschen ihre Talente entdecken und entfalten können. Dies fördert die Bildung eines breiten Netzwerks aus verschiedenen Akteur:innen und trägt zur Förderung eines Gemeinschaftsgefühls und harmonischen Zusammenlebens in der Stadt St.Gallen bei. Das junge Team von Kunterbunt unterstützt die Kreativen bei ihrem Vorhaben, indem der Verein Räumlichkeiten, Materialien und sein Netzwerk zur Verfügung stellt.

Drag Time Safe Space
G. Allenspach, St.Gallen

Das Projekt «G's Drag Time Safe Space» bietet einen sicheren Ort zur Erkundung von Gender und dessen Ausdruck. Hier können Make-up und Kleidung ausprobiert und die innere Drag-Persona entdeckt werden. Die Einrichtung ist für Drag Kings, Quings, Queens und alle, die Teil eines Drag Houses sein möchten, offen. Respekt und kontinuierliches Lernen sind zentrale Werte, während diskriminierende Sprache oder Verhalten nicht toleriert werden. Freundlichkeit ist entscheidend – «Be Kind & es wird dir gut ergehen!» Hier können Menschen ihre Gender-Präsentation erkunden, Fragen stellen und Kontakte knüpfen, egal ob zum ersten Mal oder zur Weiterentwicklung ihrer persönlichen Geschlechterdarstellung und Drag-Persona.

Menschen machen Räume machen Menschen
Jared Bühler, St.Gallen 

Im Zwischennutzungsprojekt an der Löwengasse 3 in der Altstadt von St.Gallen präsentierten junge Kunstschaffende ihre Kunstwerke aus verschiedenen Bereichen wie Video, Audio, Performance, Malerei, Töpferei, Skulptur und Text. Das Thema des Projekts war «Räume machen Menschen machen Räume», und es erforschte die Wechselwirkung zwischen Räumen und Menschen sowie die Gestaltung von Lebensbereichen. Die Veranstaltung bot Raum für Reflexion über die Bedeutung von Räumen in unserem Leben und wie wir sie beeinflussen.

Arbor Mundi – Bäume für Artenvielfalt
Tobias Lippuner, Flawil

Das Projekt «Arbor Mundi – Bäume für Artenvielfalt» ist eine Initiative von drei engagierten Studenten, die sich für Nachhaltigkeit und Umweltschutz einsetzen. Ziel ist es, die regionale Biodiversität zu fördern und zum Klimaschutz beizutragen, indem jährlich über 100 Hecken und seltene Baumarten in der Region gepflanzt werden. Freiwillige unterstützen bei dieser Aufgabe. In Zusammenarbeit mit ProSpecieRara werden Setzlinge aus regionalen Baumschulen bezogen und auf Bauernhöfen sowie Gemeindeflächen gepflanzt. «Arbor Mundi – Bäume für Artenvielfalt» lädt die Gemeinschaft ein, sich anzuschliessen und gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft einzutreten. Zahlreiche Freiwillige haben bereits über 100 Hochstammbäume und Hecken gepflanzt.

Mens View        
Janne Edel, St.Gallen                   

«Mens View: Gestalterische Auseinandersetzung mit der Kulturgeschichte der Menstruation» ist ein Projekt, das die kulturhistorische Behandlung der Menstruation erkundet. Die Recherche untersucht den negativen Status der weiblichen Menstruation und deren Stigmatisierung durch falsche Glaubensansätze, Mythen und wissenschaftliche Irrlehren von Männern. Das Projekt interpretiert alte Menstruationsmythen mit modischen Outfits neu, die aus gesammelten Materialien gestaltet wurden. Fotografie wurde verwendet, um diese Kreationen festzuhalten, und eine Serie von sieben Fotografien entstand. Ein Videoclip und eine Installation zum gleichen Thema wurden ebenfalls erstellt.

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Jugendprojekt-Wettbewerb

Der Jugendprojekt-Wettbewerb ist eine Initiative des Kantons St.Gallen und fördert Jugendliche und junge Erwachsene von 13 bis 24 Jahren in der Fähigkeit, Ideen zu entwi­ckeln und Projekte umzuset­zen.

Der Anlass wird vom Kanton St.Gallen getragen und von der St. Galler Kantonalbank und der katholischen Kirche des Bistums St.Gallen finanziell unterstützt. Der Kanton finanziert den Jugendprojekt-Wettbe­werb mit Mitteln aus dem Kinder- und Jugendkredit, der seinerseits Gelder aus dem kantona­len Lotteriefonds für den Wettbewerb bezieht. Dieses Jahr findet der Wettbewerb zum siebzehnten Mal statt.

Weitere Informationen zum Jugendprojekt-Wettbewerb:

www.jugendprojekte.ch / www.facebook.com/JugendprojektWettbewerb.

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pd/stz.