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Ostschweiz
21.10.2023

Österreicher Kliniken werben um Ostschweizer Pflegekräfte

Protest von KSSG-Angestellten gegen den geplanten Personalabbau
Protest von KSSG-Angestellten gegen den geplanten Personalabbau Bild: zVg
Auch in Österreich herrscht Fachkräftemangel im Gesundheitswesen. Nun versucht der grösste Tiroler Spital-Verbund mit einem Inserat, Ostschweizer Pflegefachpersonen abzuwerben. Den Anstoss gab der angekündigte Abbau von 440 Stellen an St.Galler Spitälern.

Normalerweise werben Schweizer Spitäler Fachkräfte im Ausland an. Doch diesmal ist es umgekehrt: Der grösste Spitalverbund Westösterreichs, die Tirol Kliniken mit Hauptsitz in Innsbruck, warb am vergangenen Freitag in einem Inserat im «Tagblatt» um Mitarbeiter.

Angepriesen wurden die attraktiven Arbeitsbedingungen wie gratis ÖV in ganz Tirol, zusätzliche Urlaubswochen und Kinderbetreuung. Anlass für das Inserat gab die Meldung, dass in den St.Galler Spitälern 440 Stellen gestrichen werden sollen. Davon betreffen allein 260 das Kantonsspital St.Gallen. 

Weniger Lohn, dafür bessere Arbeitsbedingungen

Primäres Ziel der Kampagne sei es, österreichische Fachkräfte, die in die Schweiz abgewandert waren, wieder nach Österreich zurückzuholen. Natürlich hoffe man aber auch, den einen oder anderen Schweizer oder Deutschen damit anzusprechen, sagte Gerit Mayer, Leiter der Personalentwicklung und Personalmarketing bei den Tirol Kliniken, gegenüber dem «St.Galler Tagblatt».

Auch in Österreich herrscht ein Fachkräftemangel, der nicht leicht zu bekämpfen ist. Ein Knackpunkt in der Thematik dürfte allerdings der Lohn sein. Verdient eine Pflegefachperson in der Schweiz bei einem Vollzeitpensum im Median etwa 79'000 Franken, so würde sie bei den Tirol Kliniken nur noch 47'000 verdienen. 

Mayer sagt gegenüber der Zeitung weiter, sein Betrieb biete eine «extrem hohe Flexibilität» bei den Arbeitszeiten sowie fast sechs Wochen Urlaub bei Arbeitseinstieg. Weiter gebe es eine Kinderbetreuung, die von den Tiroler Kliniken bereitgestellt und von der öffentlichen Hand finanziert wird.

Das österreichische Inserat im «Tagblatt» Bild: Tagblatt
soh/stgallen24 / March24 & Höfe24