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24.10.2023

Verdiente Ehrung für die Familie Hohmeister

Kulturpreis für eine ganze Familie: Präsident Canisius Braun, die Preisträger Rolf und Esther Hohmeister, Laudator Bischof Markus Büchel sowie die Vizepräsidentin Rita Kieber-Beck (von links) bei der Preisverleihung. 
Kulturpreis für eine ganze Familie: Präsident Canisius Braun, die Preisträger Rolf und Esther Hohmeister, Laudator Bischof Markus Büchel sowie die Vizepräsidentin Rita Kieber-Beck (von links) bei der Preisverleihung.  Bild: Guido Städler
Die Gesellschaft Schweiz-Liechtenstein hat Rolf und Esther Hohmeister und ihrer Familie den Kulturpreis verliehen.

Vor der Preisverleihung hielt die Gesellschaft Schweiz-Liechtenstein im Kantonsratssaal ihre Mitgliederversammlung ab. Den Höhepunkt bildete anschliessend die Kulturpreisverleihung an Rolf und Esther Hohmeister. Hohmeisters freuten sich über den Preis. Nachdem ihnen bereits die Talgemeinschaft Sarganser-land-Walensee 2013 einen Kulturpreis überreicht hatte, folgte nun eine internationale Auszeichnung. Der Verleihung wohnten ausserdem die St. Galler Regierungsräte Bruno Damann und Beat Tinner sowie der Liechtensteiner Regierungsrat Manuel Frick bei.

Bad Ragartz mit neuem Projekt

Regierungsrat Beat Tinner hob in seinem Grusswort das diesjährige 100-Jahr-Jubiläum des Zollvertrages Schweiz-Liechtenstein hervor. Seit seinem Inkrafttreten bilden die beiden Länder einen Wirtschaftsraum. Die gegenseitige Kooperation gehe über die Wirtschaft hinaus, so Tinner. Stellvertretend erwähnte er das starke Kulturengagement der Familie Hohmeister. Das Kunstprojekt Bad Ragartz sei aus der Region nicht mehr wegzudenken und eine grossartige Bereicherung für Kunstliebende und Gewerbetreibende, für den Tourismus, für die Menschen im Rheintal. Tinner erklärte weiter, er finde es wichtig, bilaterale Beziehungen zu feiern. Manchmal vergesse man den grossen Wert einer Partnerschaft, insbesondere, wenn sie so reibungslos funktioniere wie zwischen der Schweiz und Liechtenstein. Diese Partnerschaft sei ein lebendiges Beispiel dafür, wie nachbarschaftliche Beziehungen durch Zusammenarbeit, Vertrauen und gegenseitigem Respekt gemeinsam wachsen und florieren könnten.

Tinner wartete ausserdem mit einer Neuigkeit im Hinblick auf die Ausstellung 2024 auf: Der neusten Botschaft des Lotteriefonds könne entnommen werden, dass mit dem «Labor für junge Kunst» Ausstellungsfläche und Werkbeiträge für Nachwuchstalente zwischen 18 und 30 Jahren bereitstehen würden.

Familie als Fundament

Er habe bisher viel gepredigt, so der St. Galler Bischof Markus Büchel, aber eine Laudatio sei für ihn eine Premiere. Weil er Rolf und Esther Hohmeister aber aus der Jugendzeit in Rüthi kenne, habe er dies gerne übernommen. Büchel stellte sich die Frage, «warum die beiden nebst ihren anspruchsvollen Berufen so etwas Verrücktes unternehmen und nicht müde werden, ihre Energie selbstlos in diese gigantische Ausstellung mit Weltruhm zu stecken». Als Theologe wage er eine Antwort. Es gebe so etwas wie eine Berufung, eine Kraft von oben, eine Sendung, persönliche Begeisterung und Freude zu teilen und so Geist und Sinne zu schärfen für das Schöne, Gute, Edle und Provozierende – ja vielleicht sogar ein Stück Therapie, die Menschen und Welt nötig hätten.

Geografisch Grenzen zwischen der Schweiz und Liechtenstein zu überschreiten, das sei sinnbildlich für Rolf und Esther Hohmeister. Grenzen überschreiten und Verbindungen schaffen seien auch Wesensmerkmale der Bad Ragartz, sichtbar an den Ausstellungsplätzen in Bad Ragaz und Vaduz. «Sowohl Rolf und Esther Hohmeister verschenken ihre vielfältigen fachlichen und musischen Gaben zur Freude anderer, scheuen keine Arbeit, um die grosse Vision immer wieder umzusetzen.» Dies brauche fachliches Können aber auch Begeisterung und Idealismus. Dafür stehe ihre ganze Familie. 

Wer heute das Zeitgefühl der Menschen begreifen wolle, müsse sich mit der aktuellen Kunst und Kultur beschäftigen. Dort liessen sich in einer säkularisierten Welt tiefe spirituelle und religiöse Spuren entdecken. Kunstschaffende würden die unerschöpfliche Existenz des Lebens und der Welt ernst nehmen, auch in ihren Widersprüchen und tragischen Seiten. Zudem könnten Kunst wie Glaube die Dinge nicht so lassen, wie sie sind. Sie verändern, verwandeln, bekehren. Kunstschaffende seien das kritische Gewissen der Gesellschaft. Bischof Markus sprach Hohmeisters seine grosse Bewunderung und Wertschätzung aus. Sie seien das Urgestein, das Fundament, auf dem die grossartigen Ausstellungen möglich werden. 

Die Gesellschaft

Gegründet wurde die Gesellschaft Schweiz-Liechtenstein 1956 in Bern. Ihr Zweck ist die Förderung freundschaftlicher Kontakte und die Vertiefung der kulturellen Beziehungen zwischen der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein. Die Gesellschaft gibt seit 1974 eine Schriftenreihe heraus, stiftete den NTB-Studienpreis sowie den Kulturpreis und unterstützt kulturelle Projekte finanziell. Das Präsidium wechselt alle zwei Jahre zwischen der Schweiz und Liechtenstein. Aus dem Sarganserland amtete vor einigen Jahren alt Regierungsrat Karl Mätzler aus Sargans als Präsident. (sg)

sardona24