An wohl kaum einem anderen Ort treffen so viele Berufsfelder aufeinander wie im Stiftsbezirk St.Gallen. Von Bibliothekarinnen über Wissenschaftler, Verwaltungsangestellte, Musikerinnen und Musiker bis hin zu Sakristanen oder Kommunikationsfachleuten kommt hier alles zusammen. Entsprechend abwechslungsreich präsentierte sich das diesjährige Programm des Zukunftstags, das sechs Jungs und zwei Mädchen miterlebten.
Staunende Augen
Start in den Tag bildete nach einer Einführung und dem Kennenlernen des Ordnungssystems der Stiftsbibliothek, geleitet durch Bibliothekarin Sabine Bachofner, ein Schreibworkshop mit Vermittlerin Eva Dietrich. Dabei lernten die Kinder eine der ältesten Schriften zu schreiben, die sogenannte Unzialschrift. Hierbei handelt es sich um eine Zierschrift aus der Frühantike mit ausschliesslich Grossbuchstaben, die damals mit der Rohrfeder auf Pergament gebracht wurde. «Auch die ältesten Bibeln sind in dieser Schrift geschrieben», lässt Eva Dietrich die Kinder wissen.
Zwei mit einem Gummiband zusammengehaltene Bleistifte ermöglichen, das Grundprinzip der Schrift zu begreifen, bevor die Kinder selbst zu Feder und Tinte greifen. Im Raum herrschte absolute Ruhe, dermassen konzentriert waren alle bei der Sache.