Das Denguefieber ist eine virale Infektionskrankheit, welche von Mücken übertragen wird. «Bereits im September warnte die Weltgesundheitsorganisation vor der rasanten Ausbreitung, die nun Tatsache wurde», heisst es in einer Mitteilung des Vereins «Mama Africa». Da es bei einem schlimmen Verlauf der Denguefieber-Erkrankung keine heilversprechenden Medikamente gebe, bleibe einzig, die Symptome zu bekämpfen beziehungsweise der Versuch, durch Infusionen ein innerliches Verbluten zu verhindern. Bereits seien Hunderte Menschen in den Spitälern der Städte Bobo Dioulasso und Ouagadougou verstorben. Weit grösser sei die Dunkelziffer, da Tausende Menschen aufgrund der überfüllten Spitäler gar nicht medizinisch betreut werden. «Diese sterben chancenlos mit grossen Qualen irgendwo in ihren Hütten», berichtet die Familie Matzig. Und hinter jedem einzelnen Todesfall stecke ein Schicksal.
Überfüllte Spitäler
Besondere Betroffenheit löste bei Familie Matzig der Tod der siebenjährigen Esther aus, der Tochter von Adama, einem ihrer «ersten Strassenkinder», welches sie vor 23 Jahren bei der Familie von «Mama Africa» platzieren konnten. Das Mädchen sei in den Armen seines Vaters gestorben, vor den Toren des überfüllten Spitals, nachdem es bei mehreren medizinischen Einrichtungen abgewiesen worden sei. «Welch ein Leid!», schreiben die Matzigs. «Unvorstellbar für die Menschen hierzulande.»
Noch immer herrschten zudem politische Unruhen und Terrorismus in Burkina Faso. Zur Machtdemonstration würden Menschen entführt oder getötet. Einsätze vor Ort kann die Familie Matzig aus Sicherheitsgründen nicht leisten. Trotzdem laufen die Bemühungen von «Mama Africa» zielgerichtet. Mehr als 2700 Kinder würden verteilt auf vier Schulen unterrichtet. «Die Tatsache, dass wir alles aus der Schweiz per Telefon oder E-Mail koordinieren müssen, macht es anspruchsvoll. Es braucht grosses Vertrauen in die eingesetzten Schul- und Projektleiter», weiss Franziska Jud-Matzig.
Viele Anfragen
Fast wöchentlich bekommt der Verein neue Anfragen für Schulgelder von geflüchteten Kindern, welche an einer der vier Schulen «Mama Africas» anklopfen. Dies generiert Mehrkosten im Tausenderbereich. In einer Realität, in der es an Lebensmitteln mangelt und diese auch noch teurer geworden sind, ist Bildung keine Selbstverständlichkeit. Dem will der Verein entgegenwirken und versucht mit allen Mitteln, so viele Schulgelder wie möglich zu übernehmen. «An einer unserer Schulen wohnen über 40 Waisenkinder in Hütten. Ihnen wird auch der Lebensunterhalt finanziert: Essen, Hygieneartikel, Kleider, Schulgeld – das Nötigste eben, kein Luxus», so Hans Matzig.
Trotz aller Not gebe es auch Lichtmomente. Die Menschen unterstützten einander in ihrer Not. «Sie singen und beten gemeinsam.» Dieser Zusammenhalt bestärkt auch Familie Matzig, die sich manchmal fragt, ob sie unter all diesen Umständen genug bewirken könne. «Die vielen dankenden Gesichter und Worte, die Fotos vollendeter Projekte und das grosse Vertrauen der vielen Spender helfen uns, die Zuversicht zu behalten, da jede noch so kleine Tat ein Beitrag für eine bessere Welt ist», betont Franziska Jud-Matzig. «Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es!» In diesem Sinne bedankt sich die Familie Matzig bei all ihren Spendern für ihre treue Unterstützung, ohne welche die Weiterführung ihres Projektes nicht möglich wäre.