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«Die Vielzahl der Beteiligten war eine Herausforderung»

Belagsarbeiten, hier im Stephanshorntunnel, waren ein wichtiger Bestandteil der Etappe 1
Belagsarbeiten, hier im Stephanshorntunnel, waren ein wichtiger Bestandteil der Etappe 1 Bild: Astra
Die Hauptarbeiten der Etappe 1 auf der Stadtautobahn sind abgeschlossen. Bis zum Beginn der neuen Bauphase im Februar 2024 ist die Strecke ohne Einschränkungen befahrbar. Im Interview blickt Markus Weber, Projektleiter beim Bundesamt für Strassen Astra, auf eine herausfordernde Zeit zurück und gibt einen Ausblick darauf, welche Arbeiten in Etappe 2 im Vordergrund stehen.
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1987 wurde die Stadtautobahn in St.Gallen eingeweiht. Seitdem ist sie eine der wichtigsten Verkehrsachsen im Raum St.Gallen, über welche 80 Prozent des Ziel-, Quell- und Binnenverkehrs der Stadt abgewickelt werden. Nach über 30 Jahren Betriebszeit musste die Stadtautobahn saniert werden, um einen sicheren Betrieb für weitere 15 bis 20 Jahre zu gewährleisten.

Vonseiten des Bundesamts für Strassen Astra ist Markus Weber als Projektleiter für das Unterhaltsprojekt zuständig. Zum Abschluss der Etappe 1 gibt er im Interview einen Überblick über die grössten Herausforderungen, zeigt, wie wichtig eine gute Vernetzung mit sämtlichen Projektbeteiligten ist, und gibt einen Einblick auf die Arbeiten, welche in der zweiten Etappe im Zentrum stehen werden.

Gutes Teamwork innerhalb der Projektbeteiligten ist essentiell für eine erfolgreiche Sanierung der Stadtautobahn Bild: Astra

Markus Weber, in der ersten Etappe lag der Fokus auf der Instandsetzung der Fahrbahn, einem Grossteil der Brücken und Stützmauern sowie des Tunnels Stephanshorn. Was bedingte deren Instandsetzung und wie wurden sie saniert?

Die Stadtautobahn St.Gallen wurde 1987 eröffnet. Die intensive Nutzung und die Witterung haben an den Bauteilen Spuren hinterlassen. Eine Gesamtinstandsetzung wurde notwendig.  Art und Umfang der Massnahmen werden aufgrund von Zustandserhebungen und Normprüfungen geplant. Bei der Fahrbahn war grösstenteils nur der Ersatz der Decksicht notwendig. Neu wurde ein lärmarmer Belag eingebaut.

Der bauliche Zustand bei den Kunstbauten war sehr unterschiedlich. Die Massnahmen reichen von kleinen lokalen Reparaturen bis zum Abbruch und Ersatzneubau. Bei den grossen Brücken auf der Hauptachse wurde der gesamte Oberbau bis auf den bestehenden Beton abgebrochen. Anschliessend wurde die Betonoberfläche saniert, eine vollflächig verklebte Abdichtung und ein dreischichtiger Belag eingebaut. Zudem wurden die Fahrbahnübergänge und die Schächte ersetzt.

Was waren die grössten Herausforderungen in der ersten Etappe und wie konnten diese bewältigt werden?

Bauen unter Verkehr und bei engen Platzverhältnissen mitten in der Stadt St.Gallen war eine grosse Herausforderung. Der Bauablauf musste sorgfältig geplant und mit den Blaulichtorganisationen sowie Stadt und Kanton abgesprochen werden. Aufgrund der engen Platzverhältnisse und aus Gründen der Sicherheit mussten viele Arbeiten auch nachts während Sperrungen ausgeführt werden.

Die Vielzahl der Beteiligten, die eine Vielzahl von unterschiedlichen Aufgaben bearbeiten, war ebenfalls eine spannende Herausforderung. Für die Etappe I waren mehr als 20 Unternehmungen für den Bau und die elektromechanische Ausrüstung zuständig und ebenfalls mehr als 20 Planungsbüros inklusive diverser Spezialisten für Umwelt, Sicherheit oder Korrosionsschutz beteiligt. Zudem gab es viele Schnittstellen zu externen Organisationen wie zum Beispiel Stadt und Kanton St.Gallen, der Gebietseinheit, den Blaulichtorganisationen, den SBB, der Olma. Damit die Zusammenarbeit klappt, braucht es gut aufgestellte Organisationen sowie hohe Kompetenz, hohes Engagement und einen fairen Umgang der handelnden Personen.

Welche Bilanz können Sie nach der ersten Etappe ziehen?

Eine durchaus positive. Die Kosten, Termine und die Qualität konnten eingehalten werden. Die Zusammenarbeit hat sich gut eingespielt und war positiv geprägt. Die verkehrlichen Behinderungen konnten im Rahmen des Machbaren klein gehalten werden.

Im Hinblick auf die zweite Etappe: Welche Arbeiten gilt es auszuführen – und welche Auswirkungen haben diese für die Bevölkerung?

In der zweiten Etappe werden primär die Tunnel Rosenberg und Schoren sowie die Betriebs- und Sicherheitsausrüstung instand gesetzt. Im Jahr 2024 laufen die Abschlussarbeiten der Etappe I und die Vorarbeiten für die Etappe II.

In den Jahren 2025 und 2026 werden die Tunnel Rosenberg und Schoren instand gesetzt. Dann wird für die Bauarbeiten jede Nacht eine Röhre der Tunnels Rosenberg und Schoren gesperrt. Dies bedeutet, dass in der freien Röhre des Tunnels Rosenberg Gegenverkehr eingerichtet wird und beim Anschluss Kreuzbleiche auf das lokale Strassennetz umgeleitet werden muss.

Wo sehen Sie die grössten Herausforderungen für die zweite Etappe?

Jeden Morgen muss der Verkehr wieder ohne Behinderung durch die Tunnels Schoren und Rosenberg fliessen können, da ansonsten der gesamte Verkehr in St.Gallen zusammenbricht. Die Tunnel jeden Morgen betriebssicher dem Verkehr übergeben zu können, hat höchste Priorität.

Die Sanierung des Rosenbergtunnels (im Bild) sowie des Tunnel Schoren stehen im Zentrum der Etappe 2 Bild: Astra

Hauptarbeiten Etappe 1 abgeschlossen

Die Hauptarbeiten innerhalb der ersten Etappe der Sanierungsarbeiten auf der A1 zwischen den Anschlüssen SG Neudorf und SG Winkeln sind mit dem Abschluss der Installationsarbeiten in den Tunneln Rosenberg und Stephanshorn beendet. Bis zum Beginn der neuen Bauphase im Februar 2024 ist die Strecke ohne Einschränkungen befahrbar.

Seit Sommer 2021 wurde die Stadtautobahn zwischen St. Gallen Winkeln und St. Gallen Neudorf im Rahmen der Hauptarbeiten der Etappe 1 vom Bundesamt für Strassen ASTRA instand gesetzt. Auf rund 10 Kilometern wurden unter anderem lärmarme Beläge eingebaut, Kunstbauten lokal repariert und wo nötig neu gebaut, Fahrbahnübergänge erneuert sowie Schächte ersetzt. Die Brücken auf der Hauptachse erhielten eine neue Betonoberfläche, eine vollflächig verklebte Abdichtung sowie ein dreischichtiger Belag.

Sämtliche Arbeiten fanden in enger Koordination mit Kanton und Stadt St. Gallen, der Gebietseinheit VI sowie den Blaulichtorganisationen statt. Durch sorgfältige Planung des Bauablaufs und in engem Austausch zwischen den Projektpartnern konnten die Hauptarbeiten die erste Etappe der Sanierung der Stadtautobahn trotz engen Platzverhältnissen mitten in der Stadt St. Gallen erfolgreich abgeschlossen werden. Die Instandsetzung der Stadtautobahn St. Gallen befindet sich damit im vorgegebenen Zeitplan.

Die nächste Bauphase wird voraussichtlich ab Februar 2024 eingeleitet, welche für das kommende Jahr die Abschlussarbeiten der Etappe 1 sowie den Beginn der Etappe 2 vorsieht. Die Abschlussarbeiten zum Gesamtprojekt sollen ab 2027 erfolgen. Bis zum Beginn der Arbeiten im nächsten Jahr kann die Stadtautobahn ohne Verkehrseinschränkungen befahren werden.

Auch in der kommenden Bauphase sind das Bundesamt für Strassen ASTRA sowie sämtliche beteiligten Partner und Unternehmer bestrebt, die Verkehrsbeeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten. Für das bereits entgegengebrachte als auch das zukünftige Verständnis bedankt sich das ASTRA bei allen Betroffenen und wünscht frohe Feiertage.

pd/stz.