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Ostschweiz
23.12.2023

Fake-News zu Wölfen

Wölfe am Friherrenberg in Einsiedeln? Nein! Das Bild ist gefälscht.
Wölfe am Friherrenberg in Einsiedeln? Nein! Das Bild ist gefälscht. Bild: Instagram/Linth24
Mit Fotomontagen, die mit der Realität nichts zu tun haben, machen Gegner von Wölfen in der Region Stimmung.

In der Nacht auf den 21. Dezember ist es im Gebiet Rütihof in Schübelbach zu einem Riss eines Hirschkalbes gekommen, wie der ausgelöste Herdenschutzalarm des Kantons aufzeigt. Den Riss begangen haben, soll ein Wolf, wie der Meldung weiter zu entnehmen ist. Es ist der erste Riss seit Langem. Den ganzen Sommer über war es – zum Glück für Mensch und Tier –  eher ruhig. Keine Meldungen über zu Schaden gekommene Nutztiere oder Sichtungen in Dorfnähe. 

Schon etwas komisch, dass genau am Tag der Rissmeldung, auch ein Webcam-Bild von zwei Wölfen am Friherrenberg in den sozialen Medien auftaucht. Dies ist aber wohl tatsächlich eher Zufall. Echt ist es aber trotzdem nicht. Auf Anfrage beim Verfasser des Posts bestätigt dieser, dass es eine Bildmontage sei. Gemacht habe er sie nicht. Es handle sich dabei um einen Scherz analog diesem im Kanton Aargau, der vor wenigen Tagen im «Blick» die Runde gemacht habe. Er wolle damit lediglich aufzeigen, wie schnell sich Gerüchte verbreiten liessen. 

Wie das Originalbild zeigt, sind am Friherrenberg keine Wölfe Modell gestanden. Bild: Bildschirmfoto

Jagdvorsteher Manuel Wyss und Wildhüter Matthias Oechslin haben wenig Verständnis für solche Scherze. Im Gegenteil. Beide sind wütend, beschert es ihnen doch seit Donnerstagabend unzählige Nachrichten, Anrufe und Anfragen dazu. «Ich weiss nicht, ob Verfasser solcher Meldungen sich im Klaren darüber sind, was sie auslösen», so Wyss. Es sei unnötig und für alle Betroffenen keineswegs lustig. Gerade bei der Wolfsthematik möge es solche Scherze überhaupt nicht leiden. 

Schon bevor die Echtheit des Bildes widerlegt war, erklärte Manuel Wyss, dass es meist fraglich sei, ob eine Meldung stimme, wenn sie zuerst in den sozialen Medien geteilt und nie beim zuständigen Wildhüter gemacht werde. «Ich würde Bauklötze staunen, wenn sich das Bild als echt herausstellen würde.» Doch weshalb war er sich so sicher? «Die Wölfe, die in der Schweiz gesichtet oder umgekommen sind, trugen meist ein dunkleres Fell», war eine seiner Begründungen. Und inzwischen wisse jeder, dass Sichtungen und Risse unverzüglich beim Wildhüter gemeldet werden müssen, um zeitnah handeln zu können. 


Hier lassen sich die originalen Webcam-Bilder von gestern nachschlagen: 

Webcam Skilift Einsiedeln

March 24/Linth24