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29.12.2023
29.12.2023 11:42 Uhr

Mit Rück- und Weitblick: Eine Reise durch das Redaktionsjahr

Bild: Pressedienst
Viel ist passiert in den vergangenen zwölf Monaten – auf der Welt, aber auch vor der eigenen Haustüre. In der letzten Ausgabe lassen wir unser Jahr Revue passieren; und sind am Ende dankbar für Selbstverständliches.

In der letzten Ausgabe des zu Ende gehenden 2023, das mit einem Sonntag begonnen hat und ebenfalls mit einem Sonntag seinen kalendarisch-ordentlichen Abschluss findet, ist es für uns Redaktorinnen und Redaktoren an der Zeit, eine persönliche Reise durch dieses bewegende, turbulente Jahr zu unternehmen. Sie, geschätzte Leserschaft, haben uns auf diesem Weg tagtäglich begleitet. Heute wollen wir zusammen mit Ihnen hinter unsere Kulissen blicken.

Ausnahmezustand

Genau dort arbeitet während der ersten Monate des Jahres das halbe Team wochenlang, damit wir zeitgerecht die neue App und unser Jubiläumsprogramm an der Siga im Frühling präsentieren können. Die Vorfreude auf diese Messe ist ebenso gross wie die Erleichterung am letzten Abend, an dem die Redaktion nach zehn anstrengenden Tagen endlich wieder kräftig durchatmet. Denn die Siga ist, wie immer, Ausnahmezustand. Aber auch die Zeit, in der wir wunderbare Kontakte mit unseren Leserinnen und Lesern pflegen können. Dabei dürfen wir allen mit grossem Stolz unseren feinstschmelzigen Weltrekord-«Chäis» handgemacht in Flumserberg kredenzen. Besser gehts nicht.

Auf die Siga folgt eine zum Wetter passende, hitzige Geschichte, die uns heute noch verfolgt: das Wolfsrudel auf Alp Schräa. Letzteres steht im Zentrum einer Reportage, wird zum Politikum und sorgt danach immer wieder für Schlagzeilen. Um die ganze Tragweite der Story, die sehr viel Aufsehen erregte, zu erfassen, braucht es gleich zwei Redaktoren, die das Geschehene aufarbeiten.

Feuer frei!

Doch nicht nur die Geschichten sind hitzig. Auch die Gemüter. Nachdem wir im August den späteren Sieger Walter Gartmann bereits als den grossen Favoriten bei den Nationalratswahlen bezeichnet hatten, kocht die parteiübergreifende Nicht-SVP-Seele über. Plötzlich sind wir nicht mehr das «lokale Chäisblatt», sondern ein «Massenmedium mit Macht». Dazu «selbstherrlich, unseriös, wahlbeeinflussend und manipulativ in höchstem Masse». «Fair» und frei von «Fake-News-Verbreitung» hätten wir uns stattdessen auf die Fahnen zu schreiben. Oder, salopp formuliert: Wir sollen die Klappe halten!

Zum Davonlaufen

Für einen neuen Fokus sorgt, ebenso unerwartet wie unfreiwillig, die katholische Kirche. Weltweit sowieso gerne in den Schlagzeilen, sieht sich diese Institution wegen eines Missbrauchsskandals für einmal auch im Kanton St. Gallen plötzlich im Vorhof des öffentlichen Fegefeuers. Eine Geschichte, die für viele Kirchenangehörige, auch im Sarganserland, buchstäblich zum Davonlaufen ist. Uns nimmt sie (etwas) aus der Schusslinie.

Und so schippern wir in einigermassen geordnetem Wellengang in die Winterszeit. Aber just nachdem ein Vulkan in Island die Erdoberfläche aufreisst und für ein riesiges Naturspektakel sorgt, veranstaltet kurz vor dem rettenden Jahresende unser Druckzentrum in Haag sein eigenes Spektakel. Was dabei herauskam, wissen Sie, geschätzte Leserinnen und Leser, selber – nämlich nichts. Wofür wir uns noch einmal entschuldigen möchten.

Blick auf das Selbstverständliche

Trotzdem nehmen wir den Totalausfall einigermassen gefasst zur Kenntnis und machen das Bestmögliche daraus. Denn zeitgleich hat sich in Sargans weitaus Tragischeres ereignet und uns unmissverständlich vor Augen geführt, wie klein persönliche Sorgen erscheinen, wenn man sie in Relation setzt.

Ein solcher Vergleich ist nicht immer nötig. Aber oft öffnet er den Blick und lässt uns dankbar sein für vermeintlich Selbstverständliches wie Gesundheit, Zufriedenheit und Glück.

Für das nächste Jahr wünschen wir Ihnen deshalb ganz viel Weitblick. Und natürlich einen guten Rutsch.

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Reto Vincenz und Nadine Bantli