Gleich zweimal bin ich im letzten Halbjahr für eine Reportage nach Walenstadt gefahren. Und beide Male stand eine grössere Gruppe von Männern im Zentrum der Geschichten.
Zuerst war es das Militär, wo ich am Orientierungstag teilnahm. Und sie mich am Ende des Tages als Panzergrenadierin dann doch nicht wollten – ich blieb also Journalistin. Chefredaktor Vincenz war sichtlich froh darüber. Und ich ebenfalls: Ansonsten hätte sich mir wohl nie die Möglichkeit geboten, die Samichlausgesellschaft Walenstadt kennenzulernen.
Vor wenigen Wochen erst habe ich ihrem mehr oder weniger geheimen Hauptquartier einen Besuch abgestattet – und bin wohl selten einmal so herzlich empfangen worden wie von den Samichläusen und Schmutzlis in zivil. Nach der kurzen Begrüssung wurde mir von der eingeschworenen Gemeinschaft dann auch gleich ein Auftritt als Eselin angeboten – schliesslich fehle ihnen so eine noch. Ich lachte. Und winkte dankend ab.
Die paar Stunden gingen ratzfatz vorbei, und während sich die Ersten zum Gehen bereitmachten, stürmte noch ein letzter, verspäteter Samichlaus durch die Tür. Was auf den ersten Blick nach Hilfe aussah, stellte sich beim zweiten als überflüssig heraus. Ausser … es liesse sich noch schnell ein Schmutzli auftreiben. Oder halt eben seine weibliche Version. Also in diesem Falle ich. Ich war überrascht, geehrt, erfreut – und verplant. Aber: Der nächste 6. Dezember kommt ganz bestimmt!