Das siebte Jahr im Neubau war für das Naturmuseum St.Gallen mit rund 59'500 Besuchern ein erfolgreiches Ausstellungsjahr. Im Vergleich zum Vorjahr konnten fast 20 Prozent mehr Eintritte verzeichnet werden. Bei den Schülern stieg die Zahl ebenfalls von 8302 auf 9759 an, wobei sich die jährlich wiederkehrende Sonderausstellung «Allerlei rund ums Ei» immer noch der grössten Beliebtheit erfreute.
Verborgene Welten sichtbar machen
Noch bis zum 25. Februar stehen in der Sonderausstellung «Gipfelstürmer und Schlafmützen» die faszinierenden Überlebenstricks von 30 Gebirgstieren und -pflanzen im Mittelpunkt – szenografisch als Bergwanderung auf vier Höhenstufen umgesetzt. Darunter ist das bei uns oft gesichtete Murmeltier ebenso wie das winzige Bärtierchen, welches Temperaturen von bis zu minus 270 Grad überdauern kann.
Wenn die Temperaturen ausserhalb des Museums ansteigen, zieht im Naturmuseum erneut die beliebte Frühlingsausstellung «Allerlei rund ums Ei» ein. Die Vielfalt der Eier und Eierleger, aber auch der Einblick in die geheimnisvolle Wunderkammer des Eies machen die Ausstellung rund um Ostern jeweils zum viel besuchten Programmpunkt.
Eine verborgene Welt eröffnet ab 11. Mai auch die Sonderausstellung «Fledermäuse – geheimnisvoll, faszinierend, schützenswert». Die Produktion des Naturmuseums Thurgau und der Stiftung Fledermausschutz Schweiz liefert neuste Erkenntnisse zu den lautlosen Jägern der Nacht und wird vom Naturmuseum St.Gallen mit einer Übersicht über alle Fledermausarten der Schweiz ergänzt. Mehrere davon werden fix in die Dauerausstellung integriert und mit einem Fledermaus-Parcours spielerisch erlebbar gemacht. Im Fokus steht aber auch, was zum Schutz der fliegenden Säugetiere beigetragen werden kann.
Als Gletscher die Schweiz prägten
Ab Mitte Oktober begibt sich das Naturmuseum St.Gallen mit der Sonderausstellung «Eiszeit» auf eine Reise in die Vergangenheit. Wie sah die Schweiz damals aus, welche Tiere waren in der Gletscherwelt unterwegs und wo sind bis heute Spuren der Eiszeit erkennbar? Diesen und weiteren Fragen geht die Produktion des Naturmuseums Olten nach. Teil der Ausstellung werden auch eine im Naturmuseum St.Gallen neu erstellte Rekonstruktion eines Höhlenbären in Lebensgrösse sowie Fundstücke von Eiszeittieren aus der Sammlung des Höhlenforschers und ehemaligen Naturmuseumsdirektors Emil Bächler sein.
Begleitend zu den Sonderausstellungen stehen zahlreiche Veranstaltungen wie Vorträge, Exkursionen und Workshops auf dem Programm. Im ersten Halbjahr zeigt der St.Galler Tierfilmer Jost Schneider seine spannendsten Filmsequenzen aus der Welt der Steinböcke, die Mitarbeitenden der Wildvogelstation geben einen Einblick in ihren Arbeitsalltag und die Entomologin Adrienne Frei vermittelt im Einführungskurs «Insekten und Spinnentiere» Erstaunliches aus der Welt der Gliederfüsser.
Warum spucken Raupen und wann schwingen Spinnen das Tanzbein? Naturgärtner Markus Allemann teilt im April sein Praxis-Wissen zu schattig-trockenen Standorten und René Güttinger vom Verein Fledermausschutz St.Gallen-Appenzell-Liechtenstein vermittelt einen Einblick in die Welt der Fledermäuse.
Forschen, Basteln, Staunen
Jüngeren Museumsbesuchern wird zu jeder Sonderausstellung ein kostenloses Walk-in-Basteln angeboten, wo sich das Thema der Sonderausstellung kreativ umsetzen lässt. Ergänzend stehen Kindern ab der dritten Klasse zahlreiche Jugendlabore offen, in denen sich unterschiedlichste Naturthemen mit einer angehenden Lehrperson der Pädagogischen Hochschule St.Gallen erforschen lassen. Eine rasche Anmeldung lohnt sich, da die Plätze erfahrungsgemäss schnell ausgebucht sind.
Nächster Höhepunkt im Museumsjahr 2024 sind die «NaturVision Filmtage St.Gallen» – bisher als Natur- und Tierfilmfestival bekannt – mit 20 Filmen des internationalen Filmfestivals «NaturVision» am 17. und 18. Februar. Während zwei Tagen wird das Naturmuseum zum Kino und präsentiert preisgekrönte Tier- und Umweltdokumentationen aus der ganzen Welt.