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Vilters-Wangs
22.01.2024

«Ich habe Glück gehabt in meinem Leben»

Bild: Christian Imhof
Am 26. Januar wird Barbara Schmed 64 Jahre alt und lässt sich pensionieren. Knapp 25 Jahre mit Unterbrüchen war die Wangserin, die ihre Freizeit am liebsten draussen verbringt, dann bei der Sarganserländer Druck AG und der Druckerei Landquart angestellt. Somit geht der Vorsatz «surf more, work less», der prominent auf ihrem Auto prangt, endlich in Erfüllung.

Barbara Schmed hat, wie viele Frauen mit Jahrgang 1960 die Ehre noch im alten System und somit 64-jährig pensioniert zu werden. Bereits ab dem nächsten Jahr beginnt nämlich die Übergangsphase, in der Frauen jedes Jahr drei Monate länger arbeiten müssen, bis sie dann in den Ruhestand treten können.

Am liebsten alles gemacht
«Obwohl die Druckbranche schon vor 30 Jahren für tot erklärt wurde, gibt es uns immer noch», sagt Schmed mit einem Schmunzeln auf den Lippen. «Ich konnte immer arbeiten, da stets Leute gesucht wurden. Ich kann wirklich behaupten, dass ich Glück gehabt habe in meinem Leben.» Das Drucken und grafische Gestalten scheinen ihr sehr am Herzen zu liegen, denn ihr ganzes Arbeitsleben hat sie für Unternehmen in diesem Wirtschaftszweig gearbeitet. Besonders positiv in Erinnerung bleiben Barbara, die Momente, in denen sie kreativ gefordert gewesen sei. «Mir hat immer gefallen, wie selbstständig und eigenständig ich arbeiten konnte. Beim damaligen Göldi-Druck, der ja auch zur Sarganserländer Druck AG gehörte, hatte ich die Möglichkeit von der Anfrage bis zur Lieferung alles selber zu erledigen, was mir sehr entgegen kam.» Im 2019 wechselte Barbara Schmed zur Druckerei Landquart und war dort zuständig für das Bizirksamtsblatt.

Durch Europa rösten
Langsam neigt sich die Arbeitszeit von Barbara Schmed dem Ende zu. Ihre Tochter habe ihr sogar einen Countdown auf dem Handy eingerichtet, wie sie lachend erzählt. Auf die Frage, was ihre Pläne in der Pension seien, antwortet Barbara blitzschnell mit «Durch Europa rösten.» Sie sei schon immer gerne draussen gewesen und auch ein ausgewachsenes «Reisefüdli». Darum wird man sie bald eher auf dem Mountainbike, dem Surfbrett oder unterwegs im VW-Bus antreffen, anstatt hinter dem Computerbildschirm. Einen Tipp hat die lebensfrohe Persönlichkeit, die in unserem Betrieb sicher vielen fehlen wird, noch für die Jungen auf Lager. «In meinem Leben musste ich oft Entscheidungen treffen. Diese Verantwortung wahr zu nehmen, hält einem jung.»

Christian Imhof/sardona24