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Walensee
06.02.2024
06.02.2024 09:32 Uhr

Wachs spenden und ein Zeichen der Hoffnung setzen

Hand in Hand für eine gute Sache: Zum Beispiel Lesja Berger (Helferin) und der Projektverantwortliche Pavel Zupan (von links).
Hand in Hand für eine gute Sache: Zum Beispiel Lesja Berger (Helferin) und der Projektverantwortliche Pavel Zupan (von links). Bild: Pressedienst
Im ganzen Sarganserland wird derzeit Wachs gesammelt «gegen Kälte und Dunkelheit im Krieg in der Ukraine». Mit dem Hilfsprojekt möchte die Seelsorgeeinheit Walensee ein Zeichen der Hoffnung setzen. Bis heute sind rund 6400 Kilo Wachs zusammengekommen. Daraus entstehen Kerzen für Menschen im Kriegsgebiet.

«Wir haben das Privileg, in Frieden zu leben. Nicht weit von uns, in der Ukraine, herrscht schon das dritte Jahr Krieg und ein Ende ist nicht absehbar», schreibt Seelsorger Pavel Zupan (Pfarrei Berschis-Tscherlach) in einer Mitteilung. «So sind Friedensbemühungen und Beiträge, die die Not lindern, wertvoll, da sie die Situation der Menschen verbessern.» Davon berichtet eine Initiative aus der Seelsorgeeinheit Walensee, die bereits drei Monate läuft.

Die Aktion startete im April 2023 durch die Anfrage von Natalia Moser aus Tscherlach; sie sammelte Wachsresten aus der Kirche. Pavel Zupan war begeistert von der nachhaltigen Idee: Kerzenreste und alte Kerzen, die sonst im Abfall landen, können sinnvoll weiterverwendet werden. Lesja Berger aus Haag organisierte den Transport von der Schweiz in die Ukraine, was unter den gegebenen Umständen äusserst anspruchsvoll ist. Die Reste werden im Kriegsgebiet der Ukraine zu Kerzen gegossen. «Die lokale Herstellung der Kerzen bildet eine sinnvolle Beschäftigung in einem schwierigen Kriegsalltag in der Ukraine und spendet den Menschen bei Stromausfällen Licht und etwas Wärme», schreibt Zupan weiter.

Zweite Runde

Nach einer erfolgreichen ersten Sammlung wurde in den Pfarreien von Flums bis Murg eine zweite Sammelaktion lanciert. Die Bevölkerung war eingeladen, Wachsresten und nicht verwendete Kerzen bei den Sammelorten abzugeben. «Die Menschen in den Pfarreien spendeten bis heute 1200 Kilo Wachsresten für die Menschen in der Ukraine», heisst es in einer entsprechenden Mitteilung. Ebenfalls habe man Institutionen wie die Kerzenfabrik Hongler in Altstätten und den Lourdespilgerverein Sarganserland sowie weitere Unternehmen um Unterstützung angefragt. Diese und eine Unternehmerin, die anonym bleiben möchte, hätten bis heute 5200 Kilo Wachsresten für dieses Hilfsprojekt beigesteuert. «Zusammen konnte ein Zeichen der Solidarität gesetzt werden, das Not lindert und Hoffnung spenden kann in einem Krieg, der Menschen in unbeschreibliche Not stürzt.»

Es geht weiter

Die Sammelaktion sei aufgrund der positiven Resultate und Resonanz nicht wie geplant Ende Januar beendet worden, sondern werde 2024 weitergeführt. Alle, die sich mit eigenen Wachsresten und alten Kerzen beteiligen möchten, sind herzlich eingeladen mitzumachen. Der Projektverantwortliche Pavel Zupan steht für Fragen zur Verfügung. Zupan schickt ein grosses Dankeschön «an alle Helfenden für die direkte und solidarische Unterstützung der Menschen in der Ukraine sowie an Lesja Berger aus Haag, Natalia Moser aus Tscherlach und weitere Freiwillige aus Bad Ragaz für die Unterstützung». Die Umsetzung des Projektes wäre nicht möglich ohne sie.

Die Sammelstellen

Wachsresten und alte Kerzen können in den dafür vorgesehenen Behältnissen in den katholischen Kirchen Murg, Flums, Tscherlach und Walenstadt sowie beim katholischen Pfarramt in Berschis beigesteuert werden.

sardona24