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Schweiz
15.03.2024

Das Ende der Patrouille Suisse?

Das Groundig droht: die Jets der Patrouille Suisse beim Trainingsflug.
Das Groundig droht: die Jets der Patrouille Suisse beim Trainingsflug. Bild: Mara Burri
Im Dezember 2027 will die Armee die F-5-Tiger-Kampfjets aus dem Verkehr ziehen. Dies würde auch das Ende der Kunstflugstaffel Patrouille Suisse bedeuten.

Etwas mehr als drei Jahre noch, dann soll die Tiger-Flotte stillgelegt werden. Doch bereits regt sich Widerstand. SVP-Nationalrat Thomas Hurter kann das Vorhaben von Verteidigungsministerin Viola Amherd nicht nachvolllziehen. Gegenüber SRF sagt er: «Das ist nicht akzeptabel und verstösst gegen den Entscheid des Parlaments».

Vor zwei Jahren bereits wollte der Bundesrat die F-5 Tiger ausmustern. Das Parlament allerdings legte Veto ein. Jetzt nimmt Verteidigungsministerin Amherd den nächsten Anlauf und möchte die Tiger Ende 2027 stilllegen. Die Armee bestätigt entsprechende Recherchen von Radio SRF.

Weiterbetrieb zu teuer

Ein wichtiger Grund sind die knappen Gelder. Die Armee schreibt auf Anfrage der SRF-Portale: «Angesichts der aktuellen Finanzlage des Bundes und der konsequenten Ausrichtung auf die Wiedererlangung der Verteidigungsfähigkeit beabsichtigt die Armee, die F-5 Tiger Flotte noch bis Ende 2027 weiterzubetreiben.» Die Tiger kosten jährlich rund 40 Millionen Franken, für einen längeren Betrieb wären zusätzliche Millionen-Investitionen nötig. Diese will die Armee nicht mehr tätigen. Mit der Ankunft der ersten F-35-Jets in der Schweiz ab 2028 können laut Armee die heutigen Aufgaben der Tiger auch anders erbracht werden.

Springt das PC7-Team ein?

Ein Aus für die Tiger bedeutet das Aus für die bisherige Patrouille Suisse, die mit Tiger-Jets fliegt. So wie jetzt beabsichtigt, werde die Patrouille Suisse nicht mehr auf einem Jetflugzeug fliegen können, schreibt die Armee. Die Flugwaffe solle sich aber auch künftig einem breiten Publikum zeigen können. Als Ersatz seien die Schulungsflugzeuge Pilatus PC-7 die sinnvollste Lösung. Konkret soll das bestehende PC7-Team an die Stelle der Patrouille Suisse rücken.

Widerstand von SVP und FDP

In den nächsten Wochen will Verteidigungsministerin Amherd die Pläne mit den sicherheitspolitischen Kommissionen von National- und Ständerat diskutieren. Für ein definitives Grounding braucht es bis 2027 einen Parlamentsentscheid. Der grösste Widerstand kommt von rechts. Der Tiger sei vergleichsweise günstig und bleibe etwa für Luftkampf-Trainings wichtig, sagt SVP-Nationalrat Thomas Hurter. «Die Amerikaner wollen dieses Flugzeug bis 2050 einsetzen. Das ist ein klares Zeichen, dass wir diese Jets nicht verscherbeln sollten.»

Thomas Renggli