«Ei like Ostern», so lautete der dem Englischen angeglichene und leicht verballhornte Titel der «Kirche Kunterbunt», einem ökumenischen Angebot der evangelischen Kirchgemeinde Walenstadt Flums Quarten gemeinsam mit der Seelsorgeeinheit Walensee. Dahinter versteckt sich ein kirchliches Angebot für Kinder, begleitet von mindestens einem Erwachsenen.
Ostergeschichte spannend erzählt
Gleich neun Familien oder einzelne Erwachsene mit Kind waren zusammengekommen, um mehr darüber zu erfahren, was das farbige Osterei eigentlich mit der christlichen Ostergeschichte rund um die Auferstehung von Jesus zu tun hat. Esther Mettler, Eliane Rusch und Saskia Gubser führten gemeinsam durch das kunterbunte Programm, das immer nach dem gleichen Plan abläuft. Nach der Begrüssung mit Eingangslied folgt immer ein Spiel- und Bastelparcours mit Gesprächsimpulsen, eine Feierzeit und zum Schluss das gemeinsame Nachtessen.
Eine Abweichung gab es dieses Mal jedoch gleich zu Beginn. Anhand von kleinen Spielfiguren liess Esther Mettler zuerst das Geschehen rund um die Kreuzigung von Jesus in Jerusalem als gespielte Erzählung Revue passieren. Gebannt liessen die Kinder und Erwachsenen keinen Moment die Spielfiguren am Boden aus den Augen und lauschten still und interessiert. Beginnend mit dem Einzug Jesu am Palmsonntag in Jerusalem, über das letzte Abendmahl und die Gefangennahme bis hin zur Kreuzigung und Auferstehung Jesu entstand dabei ein eindrückliches Bild.
Dann ging es in die Aktivzeit. Dazu gab es einen Bastelposten zum Verzieren von Ostereiern, im Lesezelt konnte eine Ostergeschichte gelesen werden und zugleich galt es, die mit dem Leben Jesu verbundenen Feiertage in die richtige Reihenfolge zu bringen. Was feiert man eigentlich an Auffahrt und Pfingsten und warum ist Ostern nicht an einem fixen Datum, so wie Weihnachten? Fragen wie diese galt es zu klären. Zeitgleich wurde vor dem Haus auf einer Blechplatte mit Schnüren und kleinem Loch mehr oder weniger erfolgreich probiert, ein Ei möglichst schnell durch einen Parcours ins Ziel zu transportieren. Wer verpackt ein Ei so, dass es aus grosser Höhe herabfallen kann und dabei heil bleibt? Dieser Herausforderung widmete man sich an einem anderen Posten.
Die Gesprächsimpulse zum Thema wurden überall gern aufgegriffen und führten zu spannenden Gesprächen. Während der kurzen Feier in der Kirche erklärten die Religionspädagoginnen anhand eines angeknacksten Eies, dass Jesus vor allem auch für die Menschen da ist, wenn diese «einen Knacks» haben – wenn sie mutlos und traurig sind. Die leere Eierschale darf an das leere Grab erinnern, das die Frauen am Ostersonntag vorfanden, als Jesus auferstanden war.
Ostereier und die Fastenzeit
Übrigens: Dass zu Ostern gekochte und gefärbte Eier gegessen werden, das hat praktische Gründe: Eier durften während der Fastenzeit – wie Fleisch - nicht verzehrt werden. Also machte man sie haltbar und färbte sie, damit sie sich von den rohen Eiern unterschieden. Seither gibt es gefärbte Eier zu Ostern. Abschliessend genoss man gemeinsam das zuvor von Regina Schlegel vorbereitete, feine Nachtessen.
Infos zur nächsten Kirche Kunterbunt bekommt man bei den Religionspädagoginnen und auf den Websites der beteiligten Kirchgemeinden. Eine Anmeldung ist aus organisatorischen Gründen erwünscht.