Direkte Viehlieferanten waren oft Metzger, die unternehmerisch an der Vieh- und Alpwirtschaft beteiligt waren. Sie unterhielten beispielsweise mit Bauern sogenannte Viehgemeinschaften.
Diese funktionierten so, dass Metzger Bauern Geld liehen, womit Letztere Vieh kauften und aufzogen; der Nutzen daraus wurde je nach finanzieller Beteiligung der beiden Parteien untereinander aufgeteilt.
Auf diese Weise sicherten sich die Metzger ihren Bedarf an Vieh. Einen Teil davon schlachteten sie selbst und verkauften das Fleisch vor Ort; mit dem anderen Teil beteiligten sie sich am Export-Viehhandel.
Enge Beziehungen zwischen Stadt und Land
Der Brief dokumentiert am Beispiel der regionalen Nahrungsversorgung die engen Beziehungen in der südöstlichen Bodenseeregion des Spätmittelalters: Man informierte aus Freundschaft – und wohl auch mit Blick auf die nachhaltige Sicherung des Handels – die städtische St. Galler Kundschaft über die Viehseuche auf dem Land.
Die erwähnte Missive Nr. 145 ist abrufbar unter: missiven.stadtarchiv.ch