Gegenüber dem Normalzustand liege das Gerinne der Tamina im Abschnitt Sandbrücke bis Bernhard-Simon-Brücke zwischen 40 Zentimeter bis rund einen Meter höher, ist auf der Gemeindekanzlei Bad Ragaz bezüglich der momentan stattfindenden Ausbaggerungsmassnahmen zu erfahren. «Die Situation der Geschiebeablagerungen im Jahr 2004 war vergleichbar mit der aktuellen Situation», heisst es weiter.
Sandsäcke als Zwischenlösung
Die inzwischen wieder so hohe Sohle der Tamina habe dazu geführt, dass vereinzelte Niederschlagsentwässerungen von privaten Liegenschaften eingestaut worden seien. Das Regenüberlaufbauwerk «Ursalina» hätte freigelegt werden müssen, um die Funktionstauglichkeit zu gewährleisten. «Die erhöhte Sohlenlage führte dazu, dass Schwemmsand der Tamina retour in das öffentliche Leitungsnetz eingetragen wurde.» Glücklicherweise seien keine Überschwemmungen zu verzeichnen gewesen. In einzelnen, direkt am Taminagerinne stehenden privaten Liegenschaften sei jedoch Feuchtigkeit ins Mauerwerk aufgestiegen. «Vorsorglich wurden bestehende Brüstungsmauern an neuralgischen Stellen mit Sandsäcken erhöht. Dies um ein Überschwappen bei Wellengang der Tamina im Hochwasserfall zu verhindern», heisst es seitens Gemeinderatskanzlei weiter.
Aushub wird weiterverwendet
Mit den kontrollierten Taminaspülungen werden Ablagerungen in den Rhein verfrachtet. Das Hochwasserereignis vom 27. und 28. August 2023 hätte aber sehr viel Kiesmaterial auf einmal in die Tamina eingetragen, sodass die Spülung zum Abtragen nicht gereicht hätte.
Es wird an der Tamina mit rund 10 000 m³ Kiesmaterial gerechnet, welches aus dem Gerinne entfernt werden muss. Das Kiesmaterial werde zum grössten Teil in Bad Ragaz beim Standort der Logbau AG zwischengelagert und sukzessive der Kreislaufwirtschaft zugeführt. Ein weiterer Teil des Tamina-Kiesmaterials werde für die Umsetzung des Campingprovisoriums Bad Ragaz im Giessenpark als Kofferungsmaterial verwendet.