Nahrungsmittelverteilung, Brunnenbau, medizinische Hilfe, Schul- und Ausbildungsgelder, Vergabe von Mikrokrediten und mehr – seit bald 20 Jahren setzt sich der Vilterser Verein Direkthilfe Nigeria dafür ein, die Lage der armutsbetroffenen Menschen in den Distrikten Anambra, Abakeliki und Benin zu verbessern.
In regem Austausch mit Kontaktpersonen
Das Engagement zeigt: Mit den finanziellen Mitteln kann das Leben der Menschen vor Ort verändert werden. So beispielsweise jenes der jungen Chiemela, die nach einem Unfall einen Teil ihres linken Beins verloren hat. Musste sie anfangs noch an den Krücken humpeln, kann sie dank einer Prothese wieder gehen.
Dass der Verein überhaupt von Chiemelas Schicksal erfahren hat, ist den Kontaktpersonen vor Ort zu verdanken, mit welchen Rita Reich, Vereinsgründerin und Projektleiterin, in regelmässigem Austausch steht. Die Kontaktpersonen informieren jeweils über die Lage der Menschen vor Ort, zeigen auf, wo Hilfe benötigt wird, und sind auch dafür zuständig, dass die finanziellen Mittel am richtigen Ort ankommen.
Währungsreform bereitet Schwierigkeiten
Im vergangenen Jahr erschwerte allerdings die Währungsreform die Arbeit des Vereins. Der Naira, die Währung in Nigeria, verlor immer mehr an Wert und sehr viele Nahrungsmittel waren gar nicht mehr auf dem freien Markt erhältlich. Wegen der steten Unruhen waren auch der Transport und das Lagern der Nahrungsmittel schwierig zu organisieren. So konnte das Geld, wenn es auch zur Verfügung gestanden hätte, teilweise gar nicht eingesetzt werden. Der Verein hätte gerne mehr Menschen unterstützt – vor allem auch, weil die Hungersnot vor Ort immer grösser wird.
Trotz dieser Herausforderungen konnte Direkthilfe Nigeria im vergangenen Jahr in diversen Bereichen wichtige Hilfe leisten. So hat der Verein unter anderem an rund 5000 Personen Nahrung verteilt, für über 530 Primar- und Sekundarschüler und -schülerinnen das Schulgeld bezahlt, zwölf Operationen ermöglicht, einen neuen Brunnen bauen lassen und ein Kühlhaus angeschafft, in welchem Marktfrauen ihre übrig gebliebenen Produkte lagern und am nächsten Tag auf dem Markt verkaufen können.
Was der Verein im vergangenen Jahr sonst noch alles bewegt hat, ist an der Hauptversammlung vom Mittwoch, 24. April, zu erfahren. Dort geben die Vorstandsmitglieder Einblick in die aktuelle Lage vor Ort und in die verschiedenen Projekttätigkeiten. Die HV findet um 19.30 Uhr im Pfarreiheim Vilters statt. Auch Interessierte sind herzlich willkommen.