Das Café Trotzdem an diesem Dienstag fühlt sich im ersten Moment an wie jedes andere: Die Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen treffen langsam im Generationenhaus Novellas in Vilters ein, Ueli Kühne sorgt schon vor dem offiziellen Start mit seiner Handorgel für eine mehr als gemütliche Stimmung und das freundliche, zuvorkommende «Novellas»-Personal serviert bereits fleissig Kaffee.
Doch dieses Café Trotzdem ist eben doch nicht so ganz wie jedes andere, aus gutem Grund ist es noch besser besucht als sonst: Auf den Tag genau feiert «der Ort, an dem sich Menschen mit Demenz, ihre Angehörigen und weitere Interessierte treffen, gemeinsam einen geselligen Nachmittag verbringen, sich über ausgewählte Themen informieren und sich mit anderen Betroffenen austauschen können», seinen fünften Geburtstag.
Bereits bei der Gründung vor fünf Jahren dabei
Nachdem der Verband Alzheimer St. Gallen/beider Appenzell bereits mit drei solcher Cafés im Kanton (St. Gallen, Wil und Altstätten) vertreten war, hat sich Margrit Kappeler – eine ehemalige freiwillige Helferin, die viele der beliebten Lotto-Events organisiert und durchgeführt hat – vom Konzept inspirieren lassen und die Idee anschliessend ins Sarganserland getragen. Regula Kündig, die damals neue Geschäftsleiterin des Verbandes, hat den Aufbau des Cafés Trotzdem Sarganserland eng begleiten dürfen und freut sich in ihrer kurzen Ansprache «ausserordentlich, dass noch immer dieselben Menschen, die bereits vor fünf Jahren bei der Lancierung dabei waren, heute hier stehen».
Nebst Margrit Kappeler bedankt sie sich in diesem Sinne beim Kernteam, das besteht aus Monika Grünenfelder, der Präsidentin der Frauen-Arbeitsge-meinschaft Sarganserland (Fags), Barbara Pfiffner, Sozialberaterin bei der Pro Senectute Sarganserland-Werdenberg, Psychiatriepflegefachfrau Claudia Murk sowie Cornelia Jäger, die im Auftrag von Alzheimer das Café Trotzdem Sarganserland leitet.
So sein, wie man ist
Die bemerkenswerte Zusammenarbeit der vier engagierten Frauen scheint reibungslos zu funktionieren – und ist sicherlich einer der Schlüssel zu ihrem Erfolg. Denn, so Kündig: «Das Café Trotzdem Sarganserland ist der absolute Star unserer Cafés.» Im Vergleich zu den anderen Cafés des Kantons habe es hier immer und mit Abstand am meisten Gäste – und die kommen übrigens nicht nur aus dem Sarganserland, sondern auch aus der weiteren Region. Und es sind immer wieder neue Gesichter, die man im Café zu sehen bekommt: «Die Menschen mit Demenz können bei uns so sein, wie sie sind, und müssen sich nicht verstecken. Das wird sehr geschätzt, vor allem auch von den Angehörigen», erzählt Monika Grünenfelder.