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Vilters-Wangs
27.04.2024
26.04.2024 16:43 Uhr

Dank dem Verein Kinderheim St.Paul sprudelt wieder sauberes Wasser

Unterstützen seit vielen Jahren Projekte in Nairobi: Die Geschwister Schumacher mit zwei Sozialarbeiterinnen. Neulich wurde der Schulhausplatz neu gepflastert (Bild rechts).
Unterstützen seit vielen Jahren Projekte in Nairobi: Die Geschwister Schumacher mit zwei Sozialarbeiterinnen. Neulich wurde der Schulhausplatz neu gepflastert (Bild rechts). Bild: Pressedienst
Die Geschwister Lydia Breu-Schumacher und Albin und Linus Schumacher aus Wangs und Grabs haben Anfang April die Projekte des Vereins Kinderheim St. Paul in Bulbul bei Karen, Nairobi, in Kenia besucht. Sie kehren zufrieden und mit vielen neuen Eindrücken nach Hause zurück.

Die Wirtschaft in Kenia sei allerdings immer noch sehr schwach, berichten die Schumacher-Geschwister. Die Regierung habe die Steuern bereits zweimal erhöht, was alle Güter zusätzlich verteuere. «Das macht das Leben für die Einwohner sehr schwer, denn die Löhne werden nicht der Teuerung angepasst.» Von den von ihnen begleiteten Projekten jedoch wissen sie Positives zu erzählen.

Ein neuer Pausenplatz

Im letzten Monat sei der Schulhausplatz mit Verbundsteinen neu gepflastert, der Spielplatz nochmals aufgefüllt und Rasen angesät worden. «Weil das ganze Schulgelände jetzt eingezäunt ist, kommen auch die Kühe nicht mehr zum Grasen auf den Rasen», schreiben die Schumachers. Bei Regenwetter sei es jeweils sehr schwierig gewesen, mit sauberen Schuhen in die Schulzimmer zu gelangen. «Lehm klebte an den Schuhen und wurde dann in die Zimmer getragen.»

Obwohl die Schule insgesamt gut laufe, blieben die Probleme mit dem Schulgeld bestehen, wird weiter berichtet. Dieser Umstand erschwere eine angemessene Entlöhnung der Lehrkräfte. Um dieser Herausforderung zu begegnen, übernehme nun der Verein Kinderheim St. Paul einen Teil an die Lohnzahlungen. Albin Schumacher betont die finanziellen Verpflichtungen der Lehrer, die neben Miete und Lebensmittelkosten auch Schulgebühren für ihre eigenen Kinder zu tragen haben. «Diese finanzielle Unterstützung trägt dazu bei, die gut qualifizierten Lehrkräfte an der Schule zu halten – ein wichtiger Beitrag zu einer guten Schule.»

Die Wasserreinigungsanlage funktioniert

Nachdem im letzten März das Bohrloch ausgetrocknet war, wurde mithilfe des Vereins Kinderheim St. Paul eine neue Bohrung auf 250 Meter Tiefe gemacht. Von dort komme nun genügend Wasser, wie es im Bericht weiter heisst. Bei der Wasseranalyse habe man aber festgestellt, dass das Wasser sehr schmutzig sei: Es enthalte sechs Mal mehr Fluorid, als die WHO erlaube, sowie zu viel Eisen. «Das Wasser war zusätzlich sehr trüb», schreiben die Schumachers. Der Verein Kinderheim St. Paul habe eine Wasserreinigungsanlage installiert (sie funktioniere nach dem Prinzip der Umkehr-Osmose). Jetzt könne das Wasser direkt vom Hahn getrunken werden. Sauberes Wasser werde auch auf die Strasse verkauft oder in Flaschen abgefüllt und an Betriebe verkauft. Vorgesehen sei auch der Verkauf an Tanklastwagen. Dies ergebe zusätzliche Einnahmen für das Kinderheim. Das Gemüse auf der Farm gedeihe sehr gut. Die nahe gelegene Landwirtschaftsschule Latia kenne den Markt, wisse, was anzupflanzen sei, und finde genügend Abnehmer. Auch damit könne das Heim finanziell unterstützt werden.

Bereits hätten dank der Unterstützung des Vereins 15 Jugendliche aus dem Projekt für Heimentlassene eine Berufsausbildung absolviert. Im Unterricht von sechs bis zwölf Monaten, verbunden mit einem Praktikum von drei bis sechs Monaten in einem Betrieb werde ein Beruf erlernt. Alle Jugendlichen hätten nach dieser Ausbildung eine Stelle gefunden, freuen sich die Schumacher-Geschwister. «Einige haben sich sogar selbständig gemacht.»

Mit einer guten Berufsausbildung das Leben meistern

Konkret konnten sich die Geschwister ein Bild der Ausbildung der Elektroinstallateure und der Schneiderinnen machen. Linus Schumacher meinte: «Die Schüler lernen wirklich den Beruf durch praktische Arbeiten, verbunden mit Theorie. Das System kommt nahe an unser duales Bildungssystem.» Eine Schwierigkeit bestehe allerdings darin, Betriebe zu finden, welche auch bereit seien, entsprechende Trainer auszubilden.

www.kinderheimstpaul.com

sardona24