Rund 470 Besucher hatten sich im Tagungszelt der Rhema eingefunden, um der Eröffnungsfeier der Rheintaler Messe beizuwohnen. Durch die Zeremonie führte gewohnt schlagfertig und originell Tagungsleiter Ralph Dietsche, der zunächst sich selbst und den Verwaltungsrat der Rhema ein wenig auf die Schippe nahm. «Warum die Rhema ein Zirkuszelt gekauft und dann nicht aufgestellt hat? Heute werden sie es erfahren. Von einem, der weiss, wieso. Von Verwaltungsratspräsident Andreas Eggenberger.»
«As isch wiedr Rhema-Ziit!»
Wirtschaftsmotor des Rheintals
Der Angesprochene schritt dann zur offiziellen Begrüssung. Heute sei ein Grund zum Feiern, denn die Rhema, der «Wirtschaftsmotor des Rheintals», öffne ihre Pforten. Etwa 200 Aussteller würden sich selbst und ihre Dienstleistungen und Produkte präsentieren. «Wir sind stolz darauf, dass über 85 Prozent der Aussteller aus der Region kommen.»
Die Rhema verstehe sich selbst als Dienstleister. Und zur Messe gehörten wieder ein breites Unterhaltungsangebot und viele Netzwerkanlässe. Dann kam Andreas Eggenberger auf den Ankauf des Zirkuszelts vom Zirkus Knie zu sprechen. «Dieser Kauf soll ein erster Schritt in Richtung einer fixen Infrastruktur der Rhema sein.» Dieses Jahr konnte das Zelt aber aufgrund der zu nassen Bodenverhältnisse und des starken Windes nicht aufgestellt werden. «Die Sicherheit unserer Besucher hat oberste Priorität!».
Bedürfnisabklärung im Gange
Derzeit befinde sich eine Bedürfnisabklärung für eine ständige Infrastruktur im Werden. Zumindest habe die Stadt Altstätten die Zufahrtswege zum Parkplatz asphaltieren lassen, so dass dieses Jahr nicht mit Schlaglöchern zu rechnen sei. «Ich wünsche allen Besuchern der Rhema und den Ausstellern unvergessliche Erlebnisse und gute Geschäfte.»
Grossartig war die musikalische Umrahmung der Eröffnungsfeier durch die Band «Damiana Malie». Die fünf jungen Leute aus dem Rheintal und aus Chur spielten gepflegten und ohrwurmtauglichen Indie-Pop und veredelten damit die Zeiträume zwischen den einzelnen Vorträgen. Wie jenem von Regierungsratspräsidenten Stefan Kölliker, der spontan mit der Kantonsratspräsidentin Andrea Schöb vereinbart hatte, dass sie anstelle der Rede ihn in einem Spontaninterview befragen soll.
Pflicht oder Kür
So erfuhren die Zuschauer einiges über die lange Regierungsratszeit von Kölliker. Ob denn seine Besuchen auf der Rhema eher Pflicht oder Kür gewesen seien. Was Kölliker frei von der Leber beantwortete. In all seinen Jahren seien solche Anlässe für ihn immer ein Vergnügen und ein Privileg gewesen. Dennoch freue er sich schon, im kommenden Jahr als Privatmann mit Jeans die Rhema besuchen zu können. Und erzählte von einer in Altstätten anberaumten Sitzung, die, was vorher niemand beachtet hatte, mit dem Fasnachtsanfang zusammengefallen war. «Diese Fasnachtsnacht war sicher ein Highlight meiner Amtsjahre.»
Kantonsratspräsidentin Andrea Schöb überbrachte die Grüsse des Kantons. Noch bis zum Sommer sei sie als Präsidentin zuständig für den Ratsbetrieb und viele repräsentative Verpflichtungen. Und blickte selbst auf diese Zeit zurück. Als sie etwa nach einer Militärverabschiedung von mehreren hundert Soldaten einen Muskelkater vom Händeschütteln gehabt habe. Sie kam auch auf ihren Zivilberuf als Feuerwehrinspektorin zu sprechen. «Als ich als junge Frau erstmals in die Feuerwehr hineinschnupperte, hatte ich sofort Blutgruppe F!»
Humorige Eröffnung
Den Abschluss der Eröffnungsreden machte dann der neue Messeleiter Michael Dietrich. Er sei nervös wie vor einem ersten Date, so seine humorige Eröffnung. «As isch wiedr Rhema-Ziit!». Die Rhema sei im Rheintal die wichtigste Plattform für Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft. «Nicht digital, sondern voll real.» Aussergewöhnliche Messestände und ein abwechslungsreiches Tagungs- und Unterhaltungsprogramm würden für jeden etwas bieten. Dietrich ist überzeugt: «Die Rhema ist eine Teamleistung.» Und versäumte daher nicht, allen Mitarbeitern zu danken und dem Publikum eine unvergessliche Rhema-Zeit zu wünschen.