Sportschülerinnen und -schüler der Oberstufen mit ihren Eltern, Vertretungen von Verbänden und Unternehmen sowie Lehrkräfte waren unter den Gästen des Anlasses. Marco Walser als Verantwortlicher für das Förderprogramm am BZBS ging auf die wichtigsten Punkte der Förderung der Leistungssportlerinnen und -sportler ein. Total nehmen im Moment 35 Athletinnen und Athleten teil. Dabei sind unterschiedliche Sportarten vertreten, die grösste Gruppe sind Fussballerinnen und Fussballer. Sie alle profitieren von individuellen Lösungen beim Unterrichtsbesuch, flexiblen Urlaubs- und Absenzen-Regelungen, erhalten auch individuelle Termine für Nachprüfungen oder werden bei schulischen Schwierigkeiten unterstützt.
Verschiedene Kriterien
Um ins Programm aufgenommen zu werden, werden sportliche Kriterien angewandt. Die Kandidatinnen und Kandidaten müssen eine Swiss Olympic Talent Card Regional oder National haben oder einem Förderkader des Liechtenstein Olympic Committee angehören. Gemäss Marco Walser müssen mindestens zehn Stunden gecoachtes Training pro Woche ausgewiesen werden. Für ihn ist klar, dass Leistungssportlerinnen und -sportler besonders fokussiert in Sport und Beruf sind. «Die Wirtschaft braucht Leistungssportler», ist er deshalb überzeugt. Es soll keine Entscheidung Ausbildung oder Spitzensport getroffen werden müssen.
Unterschiedliche Blickwinkel
Einblick in den Alltag der verschiedenen Beteiligten am Förderprogramm bot das Podiumsgespräch. Noel Bislin ist Skirennfahrer beim SSW und im zweiten Lehrjahr Metallbauer bei der Ackermann Metallbau AG in Mels. Er berichtete von seiner Berufswahl, vom Entscheid für den Beruf des Metallbauers sowie von der Absprache mit seinem Betrieb, eine Sportlerlehre zu absolvieren. Die Erfahrungen bisher seien sehr gut, so Bislin. Er erhalte im Betrieb den entsprechenden Freiraum für die Trainings und Wettkämpfe. Auch mit den Bedingungen in der Berufsfachschule ist er sehr zufrieden. Bislin gab den anwesenden Oberstufenschülerinnen und -schülern als Rat mit auf den Weg, den Beruf zu wählen, welcher ihnen wirklich gefalle. Anschliessend solle mit den Ausbildungsbetrieben das Gespräch mit dem Ziel einer Sportlerlehre gesucht werden.
Roman Ackermann musste sich bei der Anfrage von Bislin zuerst über das Förderprogramm informieren. Den Entscheid, dem Skirennfahrer eine Sportlerlehre anzubieten, habe er nie bereut. Dies hänge auch mit den guten Leistungen von Bislin im Betrieb und in der Schule zusammen. Wichtig sei eine gute Kommunikation, auch gegenüber den Mitarbeitenden und den anderen Lernenden, so Ackermann. Sein Betrieb profitiere von einem fokussierten und motivierten Lernenden. Die Abwesenheiten seien geplant und die Arbeit könne entsprechend eingeteilt werden. Wichtig sei weiter, dass der Lernende von seinen sportlichen Aktivitäten berichte, damit transparent sei, was er während seiner Abwesenheiten mache.
Programm wird weiterentwickelt
Walser kann sich vorstellen, in Zukunft die Sportlerlehre um ein Jahr zu verlängern. So hätten die Athletinnen und Athleten mehr Zeit für die Schule, den Sport und die Erholung. Neben seinen Koordinationsaufgaben ist Walser auch für das Aufnahmegespräch zuständig. Dort wird die Situation angeschaut und geklärt, ob eine Sportlerlehre möglich ist.
Aus dem Publikum kamen Fragen zur Lehrstellensuche, zu den Abläufen in der Berufsfachschule oder zur Bekanntmachung des Angebots bei den Unternehmen und Firmen. Der grosse Aufmarsch an diesem Abend zeigte, dass ein grosses Interesse am Förderprogramm Sport des BZBS besteht.