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10.06.2024
10.06.2024 10:10 Uhr

«Einzig nichts tun, ist bei Notfall falsch»

Was ist passiert und welche Hilfe benötigt der Verletzte?: Die Samariter der Region probieren in gemischter Gruppe so schnell wie  möglich Erste Hilfe zu leisten. 
Was ist passiert und welche Hilfe benötigt der Verletzte?: Die Samariter der Region probieren in gemischter Gruppe so schnell wie möglich Erste Hilfe zu leisten.  Bild: Katrin Wetzig
Im Rahmen ihrer Regionalübung hat es für alle Mitglieder der Samaritervereine Sargans, Pizol, Flums, Weisstannen, Mels, Pfäfers und Vättis die Möglichkeit gegeben, die Zusammenarbeit zu trainieren und die Geselligkeit zu pflegen.

Rund 100 Samariter aus der Region nutzten an diesem sonnigen Juniabend unter der Leitung von Beat Kel-ler (Instruktor Samariter Schweiz, Samariterlehrer im Samariterverein Pizol und First Aid Instructor IVR Stufe 2) die Möglichkeit, um an zwei mal vier Posten realitätsnahe Notfallszenarien mit externen Figuranten durchzuspielen. Zugleich konnte dabei die Zusammenarbeit mit Kollegen aus anderen Vereinen erprobt werden, da diese vor allem bei grösseren Notfällen nötig ist und dann möglichst optimal verlaufen sollte. 

Schnell die Situation erfassen

Regionalübungen wie diese finden einmal jährlich an wechselnden Stand-orten statt. Dieses Mal wurde im Gelände beim Parkplatz der Pizolbahnen in Wangs geübt. Als interessierte Gäste durfte Beat Keller vorab Gemeindepräsident Patrick Schlegel, Vereinsarzt Urs Keller, Myrtha Tüsel-Bissig, Präsidentin des Kantonalverbandes Graubünden/Sarganserland, und Zivilschutz-Kommandant Thomas Märki begrüssen. Zur Übung hatte man an acht Posten vier Notfallszenarien vorbereitet. 

Nun galt es also, durch geschickte Nachfrage und korrekte Einordnung der Beobachtungen die richtigen Schlüsse zu ziehen, um der verletzten Person so schnell und so optimal wie möglich zu helfen. «Nur wer am Unfallort nichts tut, tut das Falsche», gab Beat Keller den Gästen mit auf den Weg. Er hat dabei jedoch durchaus Verständnis dafür, dass insbesondere Frauen eher ängstlich und misstrauisch reagieren, wenn sie nachts an abgelegenen Orten mit einer verletzten Person konfrontiert sind. Hilfe anfordern, das könne man jedoch dank Handy faktisch immer und überall, gab Keller diesbezüglich zu bedenken. 

Vier Notfälle simuliert

Doch womit waren die Samariter an diesem Abend konfrontiert? An einem Posten fand man eine hustende Person vor. Hier galt es die Ursache herauszufinden. Letztlich hatte sich der Figurant vermeintlich eine Kohlenmonoxidvergiftung zugezogen, und um eine weitere Person im Raum zu finden, war gefordert, die Feuerwehr hinzuzuziehen. In einem anderen Fall galt es, eine allergische Reaktion festzustellen und der betroffenen Person dabei zu helfen, die im Rucksack mitgeführten Medikamente korrekt einzunehmen. Eine weitere Person lag mit Schmerzen im Brustbereich und Kreislaufproblemen am Boden. Wer die richtigen Schlüsse zog, musste zwangsläufig auf die Idee kommen, dass es sich dabei nicht um einen Rippenbruch, sondern um einen Milzriss handelte. Nun galt es die Person warm zu halten, um den Blutverlust möglichst gering zu halten, bis die Ambulanz einträfe. Ein Hirnschlag sorgt für neurologische Ausfälle. Wie sich diese bemerkbar machen, das galt es an einem vierten Posten zu erkennen. Bevor man abschliessend zu Geselligkeit und gemeinsamem Nachtessen im Pfarreiheim kam, würdigten die Gäste die Leistung der Samariter. Insbesondere Gemeindepräsident Pa-trik Schlegel zeigte sich beeindruckt von der souveränen Arbeit der Samariter und dankte herzlich für diesen wertvollen Dienst, der letztlich lebensrettend sein könne. 

sardona24