Die Autobahn A13 wurde beim schweren Unwetter im Misox quasi weggefegt. Auf einer Länge von 200 Metern klafft ein tiefes Loch im Asphalt – Teile der Strasse sind eingestürzt.
Auf der von Geröllmassen übersäten Strasse wird für mehrere Wochen kein Verkehr mehr möglich sein – was in den Sommerferien zu einer prekären Verkehrssituation zu führen droht, denn die A13 gilt als beliebte Nord-Süd-Route nicht nur für Fahrten aus der Ostschweiz in den Tessin.
«Da diese Strecke vermutlich für mehrere Wochen oder Monate ausfällt, ist am Gotthard in der nächsten Zeit mit einem noch grösseren Verkehrsaufkommen zu rechnen – zumal die Ferienzeit in vielen Kantonen vor der Tür steht», sagte TCS-Mediensprecher Massimo Gonnella zum «Blick». Jetzt werde das ohnehin schon sehr hohe Staurisiko auf dieser Strecke zusätzlich verschärft.
Besonders an Wochenenden sei die Gotthardstrecke jedoch nicht immer die schnellste Route, so Gonnella. «Je nach Abfahrts- und Zielort bietet sich die Möglichkeit, eine der zahlreichen Passstrassen zu verwenden. Sämtliche Pässe sollten jetzt offen und befahrbar sein.» Auf der Internetseite des TCS sind alle Passstrassen aufgelistet.
stgallen24 empfiehlt, die Bahn ins Bündnerland oder in den Tessin zu nehmen – ab St.Gallen dauert die Fahrt nach St.Moitz oder Bellinzona rund dreieinhalb Stunden, nach Lugano gut vier Stunden.
Für den Autoverkehr bieten sich neben dem Gotthard die Pässe Julier, Albula, Splügen, Arlberg und Lukmanier sowie die Route von Landquart über Davos nach Zernez an.
Gonnella betont: «Es ist sehr wichtig, die Reise so gut wie möglich zu planen und, wenn irgendwie möglich, die Abfahrt an Wochenenden zu vermeiden. Wer Freitagabend oder am Samstagvormittag durch den Gotthard will, muss mit langen Wartezeiten rechnen.»
Wie sich eine längerfristige Schliessung der A13 auf die A2 auswirken könnte, darüber könne man derzeit noch keine verbindliche Prognose wagen. «Die Kantonsstrasse im Misox wird in absehbarer Zeit wieder geöffnet. Diese Strecke sollte jedoch für den Durchgangsverkehr und insbesondere den Schwerverkehr gemieden werden, da die Strasse in erster Linie der lokalen Bevölkerung dienen soll», unterstreicht der Experte gegenüber dem «Blick».
Guido Biaggio, Vize-Chef des Bundesamts für Strassen (Astra), sprach am Sonntag gegenüber SRF davon, dass eine Hälfte der A13 in rund drei bis vier Wochen wieder befahrbar sein könnte.