Wenn nicht jetzt, wann da? So liessen sich Erwartungshaltung und Ausgangslage vor dem EM-Viertelfinal der Schweiz gegen England am besten formulieren. Nach den starken Leistungen gegen Deutschland und Italien lag das oft zitierte Momentum auf Schweizer Seite.
Yakin ändert nichts
Eine Woche nach der perfekten Leistung gegen Italien präsentiert sich die Aufgabenstellung für die Schweizer aber etwas komplizierter. Die Engländer haben offensichtlich ihre Lehren aus dem Zitterspiel gegen die Slowakei gezogen. Sie orientieren sich mit Druck nach vorne und stossen vor allem über die rechte Seite immer wieder zügig in Richtung Schweizer Strafraum vor.
Keine Torchance in der ersten Hälfe
Die Engländer gehen grössere Risiken ein – und wirken so deutlich stärker. Rechts geht von Saka Gefahr aus, auf der anderen Seite hat Bellingham eine durchaus beeindruckende Präsenz. Dennoch: In der ersten Halbzeit ist auf beiden Seiten keine Torchance zu notieren.
Nach der Pause finden die Schweizer besser ins Spiel. Embolo kommt zu den ersten Abschlussmöglichkeiten (51./57.). Plötzlich dominieren die Schweizer. Auf englischer Seite übernehmen sogar Kane und Bellingham Defensivaufgaben.
Embolo trifft
Die Schweizer glauben nun an ihre Chance – und sie nutzen sie in der 75. Minute: Schär zieht auf der rechten Seite in den Strafraum, Ndoye befördert den Ball vors Tor – und dort steht Embolo goldrichtig: 1:0. Grenzenloser Jubel unter den 20‘000 Schweizer Fans in Düsseldorf.
Doch die Engländer haben die Antwort parat. In der 80. Minute zirkelt Saka den Ball genau in die Torecke. Sommer ist geschlagen.
Akanji scheitert im Penaltyschiessen
Damit sind die Schweizer wieder am selben Ort, wie im Euro-Viertelfinal 2021 gegen Spanien. Es kommt zur Verlängerung - und dann zum Penaltyschiessen. Und dort leistet sich Manuel Akanji den fatalen Fehlschuss. Als erster Schweizer Schütze scheitert er am englischen Keeper Pickford. Und weil danach alle Schützen treffen, war dies die Entscheidung.