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Ostschweiz
09.07.2024
09.07.2024 16:25 Uhr

«Terra plana»: Vättner Dialekt bis audiovisuelles Kulturerbe

Bild: Esther Tscharner
Die Juniausgabe der «Terra plana» bietet vielfältigen Lesestoff. Autorinnen und Autoren berichten über die Geschichte des Traktors, Mühlen in der Region und den Bergbau. Sie erzählen Lebensgeschichten, erinnern sich an die im Kurort verbrachte Jugendzeit oder bringen literarische Texte zu Papier.

Den Auftakt machen dieses Mal die Mitglieder der Gruppe «Literatur im Sarganserland». Gisela Salge, Ivo Bizozzero, Tobias Ibele und Beda Zimmermann haben Texte verfasst, wozu sie der Film «Vier Leben» des italienischen Regisseurs Michelangelo Frammartino inspiriert hat. Es geht darin um das Leben in einem süditalienischen Dorf, die Menschen, ihr Sein, ihre Feste, ihre Arbeit und die Stille der Natur.

Sprache im Wandel

Ein weiterer Beitrag in der Reihe «Leben lesen» von Nadine Bantli wartet ebenfalls auf geneigte Leserinnen und Leser. Es geht dieses Mal um Rosa, die als ruhige Frau gilt. Während ihr Erscheinungsbild gut zu dieser Ruhe passt, lässt ihre kräftige Stimme auf eine innere Stärke schliessen, die ihr im Laufe ihres Lebens zwar immer wieder abverlangt wurde, aber dennoch bis heute erhalten geblieben ist. Mit einem zufriedenen Lächeln blickt sie zurück auf ihr Leben.
Sprache ist im Wandel, das gilt insbesondere für den Dialekt. Dieser wird vom Hochdeutschen oder Englischen verdrängt. In ihrem Buch «Vättnr-
Tüütsch» bewahrt die einheimische Sylvia Kniebs den Vättner Dialekt der Vierziger- und Fünfzigerjahre vor dem Vergessen. Manfred Haag bietet einen unterhaltsamen und lehrreichen Einblick ins Vättis von früher.

Erinnerungen an Mario Viecelli

Dorothee Platz, die mit dem Inventarisierungsprojekt des audiovisuellen Kulturerbes im Kanton St. Gallen beauftragt ist, gibt einen Einblick in die Tätigkeit, die sie im Auftrag des Vereins Memoriav und des Staatsarchivs St. Gallen ausführt. Zudem erinnert sie ans Lebenswerk des verstorbenen Wartauer Fotografen Mario Viecelli.
Einen Blick über das «Terra plana»-Gebiet hinaus wirft der Beitrag «Klosters Music: Wo Natur und Kultur sich begegnen». Aufgeführt wird dort unter anderem «Die schöne Müllerin», damit verbunden wird das Thema Mühlen in der Region aufgegriffen.

Traktoren und Bergbaupioniere

Felix Hartmann widmet sich dem Thema Traktoren – ein Gefährt, das aus dem (landwirtschaftlichen) Alltag kaum mehr wegzudenken ist. Angereichert mit historischen Fotos aus dem Sarganserland zeigt er die ganze Bandbreite rund um diese «Zugochsen».
Bergbaupionieren aus dem Kanton St. Gallen ist ein weiterer Beitrag gewidmet: August Könlein und Heinrich Schopfer, die sich im 19. Jahrhundert um die heimische Rohstoffgewinnung kümmerten.

Das Blumenfest von 1911

Erinnerungen von drei Autoren an ihre Jugendzeit um 1900 herum, die sie in Bad Ragaz verbracht haben, bilden den Abschluss dieser Ausgabe. Es sind Beschreibungen der Kindheit und Jugend, die in Form von Zeitungsartikeln erschienen sind. Claudio Stucky gibt der Leserschaft einen Einblick, ordnet alles zeitlich ein und reichert es mit Bildern an. «Eine der schönsten Sommererinnerungen blieb für Guido Pozzi das Blumenfest von 1911», heisst es da zum Beispiel. Oder man erfährt, dass viele Gebiete, die heute überbaut sind – wie beispielsweise Maraus, Teile des Grossfeldes oder das Kleinfeld –, früher Weideland waren.
Die «Terra plana» ist erhältlich bei der SL Druck + Medien AG in Mels, in den Buchläden Sargans und Bad Ragaz sowie im Kinder- und Jugendbuchladen Paprika in Mels, bei Sarah’s Papeterie und beim Churfirsten Kiosk in Walenstadt. Zudem ist neu der Zugriff auch online möglich (siehe Box). (sl)

www.sarganserlaender.ch

«Terra plana» nun online

Via Website des «Sarganserländers» (Button oben rechts) ist die «Terra plana» nun auch online zu finden. Interessierte können in einer Artikelauswahl schmökern sowie direkt via Mausklick einzelne Ausgaben oder auch ein Abo bestellen. (sl)

sardona24/pd