Bad Ragaz braucht Unterkünfte für Asylbewerber. Als Lösung machte der Gemeinderat zwölf Wohnmodule aus, welche in Samedan als Ausweichvariante für ein sich im Umbau befindendes Altersheim genutzt wurden. Befunden ist über den Verpflichtungskredit an der ordentlichen Bürgerversammlung im März worden. Dem Betrag von 800 000 Franken für die Module inklusive deren Transport und Umrüstung wurde schliesslich problemlos zugestimmt. Zwar hatte es im Vorfeld einige Nebengeräusche gegeben, letztlich war es aber völlig unbestritten, dass der Bedarf nach solchen Unterkünften ausgewiesen ist und dass die Module eine gute Lösung darstellen würden.
Synergien mit Altersheim nutzen
Was der Gemeinderat damals allerdings nicht kommunizierte, war der angedachte Standort für die Module. Nun ist aber klar: Sie sollen zwischen Allmend-Parkplatz und Altersheim aufgebaut werden. Der Bad Ragazer Gemeinderat bestätigte am Mittwoch auf Anfrage entsprechende Informationen der Redaktion. Die Anwohner sollen bereits informiert worden sein.
Wie der Rat gegenüber der Redaktion schriftlich ausführte, biete die Wahl der Parzelle – sie befinde sich an geeigneter Lage – zahlreiche Vorteile. Etwa könnten die Module bei Bedarf auch vom Altersheim genutzt werden, sei es «jetzt oder bei einem künftigen Umbau des Altersheims». Auch könnten Synergien mit dem Aussenraum des Altersheims sowie dessen Infrastruktur genutzt werden. Konkret genannt wird die Heizung.
Hinzu komme, dass das Bauland sofort verfügbar sei und dass Zonenkonformität (Wohnzone W3) gegeben sei. Auch alle Grenz- und Gebäudeabstände sowie Gebäude- und Firsthöhen könnten eingehalten werden, zudem könne der Nachweis für Park- und Veloplätze auf dem Parkplatz Allmend erbracht werden, womit diese nicht separat gebaut werden müssten. Auch stelle die Baute aus Sicht der Ortsplanung kein Fremdkörper dar.
Zentrale Lage
Schliesslich sei auch die Lage der Anlage für die Asylbewerberinnen und Asylbewerber optimal. Der Standort sei in der Nähe des Bahnhofes, zum Rathaus und zu Freizeitanlagen. Auch Einkaufsmöglichkeiten und Gesundheitseinrichtungen seien gut erreichbar. Zudem gebe es vor Ort eine «gewachsene Siedlungsstruktur mit einem heterogenen Bevölkerungsmix». Damit sei Kompatibilität gewährleistet und es könnten alle Flüchtlinge untergebracht werden.