Die Revierjagd St.Gallen verlieh Mitte Juli ihrem Unmut darüber Ausdruck, dass die Interessen der Jagd bei der Entwicklung der kantonalen Mountainbike-Strategie vernachlässigt worden seien. In einer Medienmitteilung erklärte die RJSG damals, dass sie von der Erstellung der Mountainbike-Strategie ausgeschlossen und nicht zur offiziellen Vernehmlassung eingeladen worden sei – im Gegensatz zu 74 anderen Organisationen im Kanton.
Unzureichendes Konzept
Dessen ungeachtet hat sich RJSG in den vergangenen Wochen intensiv mit dem Entwurf auseinandergesetzt und eine kritische Stellungnahme erarbeitet. «Wir hoffen, dass das vom Kanton erarbeitete Konzept noch massgeblich nachgebessert wird, da es in zahlreichen Punkten unklar ist», schreibt RJSG-Präsident Peter Weigelt in einer entsprechenden Medienmitteilung.
Das Konzept sei in vielerlei Hinsicht lückenhaft. Besonders problematisch sei aus Sicht der RJSG, dass der Lebensraum und Schutz der Wildtiere nicht gleich gewichtet würden wie die sportliche Nutzung.
Störungen während der Ruhezeiten
Mountainbike-Strecken hätten negative Folgen für Wildtiere, da sie deren Ruhezeiten störten und die Nahrungsaufnahme beeinträchtigten. Zahlreiche Studien hätten gezeigt, dass Mountainbiking das Verhalten von Wildtieren erheblich verändere und oft zu einer Verdrängung führe.
«Besonders störend für Wildtiere ist Mountainbiken in Wildtierkern- und -schongebieten, während der Brut- und Setzzeit sowie generell in der Dämmerung, nachts und abseits von Wegen», so die Mitteilung weiter.
In einer Vernehmlassungsantwort formuliert die Revierjagd St. Gallen verschiedene Anträge und schliesst mit der Forderung, die kantonalen und lokalen Jagdorganisationen sei ab sofort in die Projektorganisation für die Erarbeitung und Umsetzung der Mountainbike-Strategie einzubinden. Eine griffige Strategie beurteile man grundsätzlich nämlich positiv.