Fachkräfte ausbilden, die es verstehen, Software so zu entwickeln, dass sie Menschen auch benutzen wollen. Das ist das Ziel des neuen Studiengangs Digital Design, der im Herbst 2024 erstmals an der OST in Rapperswil-Jona angeboten wird. Der neue Studiengang profitiert von einer grossen Erfahrung.
«Inhaltlich haben wir die Erfahrung aus unserem seit Jahren erfolgreichen Weiterbildungsmaster Human-Computer Interaction Design nutzen können, um einen modernen Informatik-Bachelorstudiengang aufzubauen», sagt Studiengangleiter Frieder Loch.
Attraktiv für Quereinsteiger
Modern heisst in diesem Fall auch, dass das Teilzeitstudium nur 2,5 Tage Präsenzunterricht erfordert und Studenten ohne Programmiererfahrung unterstützende Supportseminare besuchen können. «Wir wollten einen Studiengang formen, der Menschen mit verschiedenen Ausbildungs- und Berufshintergründen offensteht und von der Diversität von Erfahrungen und Bildungshintergründen profitiert», so Loch.
Der Studiengang sollte dadurch besonders attraktiv für Quereinsteiger werden und Menschen aus gestalterischen Berufen wie Werbetechnikern und Polygrafen bis hin zu technischen Berufen wie Elektronikern und Informatikern ansprechen. Gleichzeitig sollte das Teilzeitstudium dafür sorgen, dass der Studiengang einen Karrierewechsel in die Informatik auch für berufstätige Personen möglich macht.
50 Prozent Frauenanteil im ersten Jahrgang
Das Konzept scheint aufzugehen. Für den ersten Jahrgang, der im Herbst 2024 startet, sind derzeit 34 Studierende angemeldet. Erfreulich ist der hohe Anteil angemeldeter Frauen: Mit 17 Studentinnen sind 50 Prozent der Studenten weiblich. «Das freut uns sehr, auch weil wir unter anderem im Rahmen der IT-Bildungsoffensive des Kantons St.Gallen das Ziel verfolgen, die Informatik für Frauen attraktiver zu machen», sagt Loch.
Das dürfte auch die Unternehmen freuen, die händeringend nach Informatik-Fachkräften suchen. Der Studiengang Digital Design setzt an einer Stelle an, für die es einen rasch steigenden Bedarf in den Informatik-Teams gibt: «Wir bilden in der Ausbildung crossfunktionale Entwicklungsteams ab, die den realen Arbeitsalltag nach dem Studium widerspiegeln. Studenten lernen, die Sprache aller Fachdisziplinen zu sprechen und Teilprojekte im Rahmen agiler Entwicklungsprozesse selbstständig umzusetzen», erklärt Loch.
Vorbereitung auf Anforderungen der Wirtschaft
Mit dieser praxisnahen Ausbildung wolle man die Studenten realitätsnah auf die Anforderungen der digitalen Wirtschaft vorbereiten und einen nahtlosen Berufseinstieg nach dem Studium ermöglichen. Nach dem Studium sind die Absolventen in der Lage, interdisziplinär zu denken und zu arbeiten. Sie können technische Probleme im Unternehmens- und Nutzerkontext lösen, Reibungsverluste eliminieren und kompetent mit Entwicklern kommunizieren, während sie an der Softwareentwicklung sowie am Design arbeiten.
«Unternehmen investieren zunehmend in den Bereich User Centered Design und profitieren von Mitarbeitern, die die Benutzerfreundlichkeit ihrer Produkte verbessern und gleichzeitig auf Augenhöhe mit den auf die Technik fokussierten Kollegen diskutieren können», so Loch.