«Das politische Frauennetzwerk ist sehr erfreut, dass mehr als die Hälfte der kandidierenden Frauen auch gewählt wurde», so die Mitteilung von PFS-Präsidentin Esther Probst. In vielen Gemeinden ziehe das PFS eine positive Bilanz. «In drei Gemeinden wurde eine Frau ins Schulpräsidium gewählt, was in diesen Gemeinden jeweils zu zwei Gemeinderatsfrauen führt», schreibt Probst. «In weiteren drei Gemeinden ist eine Frau im Gemeinderat.» Insgesamt amten also ab 1. Januar 2025 sieben Gemeinderätinnen im Sarganserland.
In die drei verbleibenden Schulbehörden ziehe jeweils eine Frau ein, in Bad Ragaz und in Quarten seien weitere Frauen in der Poleposition für den zweiten Wahlgang.
Auch in den Geschäftsprüfungskommissionen GPK seien fast überall Frauen vertreten, in Walenstadt seien sie sogar in der Mehrheit. Und: «Im zweiten Wahlgang könnten noch weitere Frauen in die Schulbehörden und die GPK gewählt werden.»
«In Quarten und Mels kaum Frauen gewählt»
Als kleinen Wermutstropfen bezeichnet das PFS die «wieder reine Männerbesetzung» im Gemeinderat Quarten. Ein grosser Wermutstropfen sei die Tatsache, dass in Mels in keinem neu gewählten Gremium eine Frau Einsitz nehme. «Grund dafür war mitunter, dass nur eine Frau kandidierte und die Wahl dann auch verpasste.»
«Das PFS wird sich Gedanken machen, wie der Frauenanteil in den Sarganserländer Gemeinden insgesamt erhöht werden kann», schreibt Esther Probst. «Von paritätisch zusammengesetzten Gremien sind die hiesigen Gemeinden noch weit entfernt.»
«Viele parteilose Frauen gewählt»
Mehr als die Hälfte der gewählten Frauen gehörten keiner Partei an, fährt Probst fort. Dies bestätige die Erfahrung des PFS, dass viele Frauen, und auch immer mehr Männer, parteilos in ein Amt in der Gemeinde einsteigen würden. Im Grundsatz teile das PFS die Überlegungen im Kommentar von Nadine Bantli («Sarganserländer» vom 25. September): Für Wählerinnen und Wähler zeige die Parteizugehörigkeit die Grundhaltung der Kandidierenden auf, was eine Wahl erleichtern und Parteistimmen sichern könne. «Das PFS ist jedoch der Meinung, dass in kleineren Gemeinden die Wählenden die Möglichkeit haben, die parteilosen Kandidatinnen auf Podien und auch in Gesprächen persönlich kennenzulernen», heisst es relativierend. «Den Kandidatinnen kann die Parteilosigkeit den niederschwelligen Einstieg in die Politik erleichtern.» Oft würden sich die Politikerinnen spätestens nach ein paar Jahren im Amt doch für eine Partei entscheiden, so die Erfahrung des PFS mit ihren Mitgliedern.
Zum Schluss bedankt sich Esther Probst im Namen des PFS «bei allen Frauen, die sich für eine Wahl zur Verfügung gestellt haben, gratuliert allen gewählten Frauen und Männern und wünscht ihnen viel Freude und Erfüllung in ihrem Amt».