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Ostschweiz
23.11.2024

OST: Gewalt in Pflegeheimen

Bild: Pixabay: Enlightening Images
Unter welchen Umständen es Gewalt und Aggression in Pflegeheimen kommt und wie das verhindert werden kann, untersuchen Forscher der OST.

Das Forschungsprojekt GRIP (Gewalt-Risikosituationen in Pflegeheimen) der OST – Ostschweizer Fachhochschule nimmt sich dieser Herausforderung an. Ziel ist es, Situationen mit erhöhtem Gewaltrisiko zu analysieren und konkrete Ansätze zur Prävention zu entwickeln.

Gewalt kann sich in verschiedenen Formen ausdrücken:

  • Körperlich: z. B. Festhalten, Stossen, Spucken oder Schlagen
  • Nonverbal: durch drohende Mimik und Gestik
  • Verbal: z. B. Zurechtweisungen, Schimpfen, Beleidigen oder Drohen
  • Vernachlässigung: Ignorieren von Bedürfnissen oder Unterlassen notwendiger Handlungen

Verschiedene Begünstigungen

Diese Handlungen können von Pflegepersonen wie auch von Bewohnern ausgehen. Professorin Heidi Zeller vom IPW Institut für Angewandte Pflegewissenschaft der OST erklärt: «Gewalt in Pflegeheimen geschieht oft im Verborgenen, und die genauen Häufigkeiten oder Entstehungsfaktoren sind schwer zu bestimmen. Bekannt ist jedoch, dass Risikofaktoren wie hohe Arbeitsbelastung, körperliche und kognitive Beeinträchtigungen sowie Machtungleichheiten Gewalt begünstigen können.»

Ziel: Sicherer Pflegealltag durch besseres Verständnis

Die bisher unzureichende Datenlage erfordert eine gezielte Untersuchung der Hintergründe von Gewalt in Pflegeheimen. Das Projekt GRIP fokussiert auf das Erleben der Beteiligten, um Risikosituationen zu erkennen und effektive Präventionsmassnahmen zu entwickeln.

Ein zentraler Bestandteil der Studie ist ein anonym auszufüllender Fragebogen, der speziell für Pflegepersonen entwickelt wurde. Die Beantwortung dauert etwa 25 Minuten und ermöglicht es, offen über Erfahrungen und Herausforderungen im Pflegealltag zu berichten. Pflegepersonen, die in Alters- oder Pflegeheimen tätig sind und sich für die Verhinderung von Gewalt einsetzen möchten, sind herzlich eingeladen, an der Studie teilzunehmen. Der Fragebogen ist online verfügbar unter https://ww3.unipark.de/uc/mengler_Fachhochschule_St_Gallen/998e/

Gemeinsam gegen Gewalt in der Pflege

Das Forschungsteam bedankt sich bei allen Teilnehmern für ihre Unterstützung. Ihre Erfahrungen tragen dazu bei, ein besseres Verständnis der Herausforderungen im Pflegealltag zu gewinnen und nachhaltige Massnahmen für mehr Sicherheit in Pflegeheimen zu entwickeln.

MM, Linth24