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Mels
30.11.2024

Melser Budget wird einstimmig genehmigt

Bild: Gianluca Volpe
So schnell ist noch kaum je eine Melser Budgetversammlung über die Bühne gegangen. In rund einer Stunde war der Voranschlag 2025 – einstimmig – genehmigt, inklusive eine dreiprozentige Steuerfusssenkung.

Im Zentrum der Bürgerversammlung vom Mittwoch im «Verrucano» stand kein ordentlich traktandiertes Geschäft, sondern die Verabschiedung langjähriger Mandatsträger, insbesondere Gemeindepräsident Guido Fischer (siehe Artikel). Eingangs galt die Aufmerksamkeit dem Voranschlag 2025, der mit einem Aufwandüberschuss von knapp 2,9 Millionen Franken rechnet. Gleichwohl könne eine Steuerfussreduktion um drei auf 125 Prozent verantwortet werden, wie Finanzchef Jürg Scheiber erläuterte. Denn: Die markant gestiegenen und weiter steigenden Steuereinnahmen würden für einen weiterhin guten Cashflow sorgen und die Verluste könnten durch eine gut gefüllte Reservekasse (zurzeit knapp 20 Millionen Franken) gedeckt werden. «Die beantragte Reduktion erscheint für die nächsten Jahre verkraftbar», so Scheiber.

Erwähnung fanden in diesem Zusammenhang auch die sich stetig verringernden Bankschulden und die beträchtlichen Investitionen – für 2025 sind knapp 14,5 Millionen Franken vorgesehen (mehrheitlich bereits beschlossene Kredite), in den nächsten zehn Jahren dürften es durchschnittlich zwölf Millionen sein. Dass die Steuerfusssenkung angesichts aller Eckwerte problemlos ist, bestätigte seitens der Geschäftsprüfungskommission Peter Schumacher, der ab 1. Januar das Amt des Gemeindepräsidenten bekleidet. Zu keinerlei Diskussionen führte auch das Budget des EW Mels in Form eines Globalkredits. Für 2025 wird mit einem Beitrag des Elektrizitäts- und Wasserwerks von 1,3 Millionen in die Gemeindekasse gerechnet.

Antrag ohne Chance

Zuhanden der von 323 Personen (5,2 Prozent aller Stimmberechtigten) besuchten Budgetgemeinde lag ein Antrag vor, der Ausgaben ans Kulturzentrum Verrucano im Umfang von 90 000 Franken für Mobiliar und 33 000 Franken als Erhöhung der Kompensationsleistung für einheimische Vereine ersatzlos gestrichen haben wollte. Die Begründung beziehungsweise Befürchtung dahinter: Es sei schon genug Steuergeld ins «Verrucano» geflossen; dieses könnte sich zu einem Fass ohne Boden entwickeln. Der fürs Ressort Kultur zuständige Gemeinderat Reto Killias nannte insbesondere die 33 000 Franken eine «schöne Ausgabe», weil sie zeige, wie rege das Haus von den Vereinen genutzt werde. Der Antrag richte sich gegen ein «gut funktionierendes Vereinswesen» und sei abzulehnen. Das sahen auch die anwesenden Stimmberechtigten so und sagten grossmehrheitlich Nein. Das Budget 2025 selber wurde daraufhin einstimmig angenommen.

In der allgemeinen Umfrage orientierte EW-Chef Markus Zai über den Stand der Dinge bei der Druckleitung Kraftwerk Plons, die seit drei Jahren ausser Betrieb ist. Das Handelsgericht habe in Aussicht gestellt, dass das Verfahren abgeschrieben werden könne. Heisst, dass der Weg frei ist für ein bereits ausgearbeitetes Projekt, um die zu schwach konzipierten Fixpunkte der Leitung an die Hand zu nehmen. Wer wie viel der bis dato aufgelaufenen knapp elf Millionen Franken Kosten trägt, ist dann eine separate Frage.

 
Hans Bärtsch/sardona24