Home Region Schweiz/Ausland Sport Rubriken
Ostschweiz
12.12.2024

Nacktföteli-Trainer (35) ist Wiederholungstäter

Symbolbild
Symbolbild Bild: Pixabay
Vor wenigen Wochen machte die Schlagzeile die Runde, dass ein Unihockey-Trainer aus dem Rheintal eine Spielerin sexuell belästigt hat – und es ist nicht das erste Mal, wie sich jetzt herausstellt.

Es wird einfach nicht ruhig rund um den skandalösen Unihockey-Trainer aus dem Rheintal. Kürzlich wurde er der sexuellen Belästigung verurteilt. Seit Anfang Woche ist der Strafbefehl rechtskräftig. Dies hat der «Blick» zuerst berichtet. Jetzt kommen Neuigkeiten ans Licht. Die im aktuellen Fall belästigte Spielerin ist offenbar nicht das erste Opfer des Trainers. Damit ist er ein Wiederholungstäter. Es ereignete sich in der vergangenen Woche, dass sich eine andere junge Frau bei Blick meldet. Wie sich herausstellt, bot auch ihr der Trainer ein Nacktfoto an. Und er sendete sogar eins.

Penis nur durch Balken verdeckt

Mittlerweile ist die junge Frau bereits 20 Jahre alt. Vor ein paar Jahren trainierte sie unter dem Nacktföteli-Trainer, hatte seitdem aber keinen Kontakt mehr mit ihm. Bis im April dieses Jahres: Er schrieb ihr spätnachts und fragte sie, ob er ihr ein Nacktfoto schicken darf. Das weckt Erinnerungen: Auch die 15-jährige vom kürzlich behandelten Fall erhielt dieses unmoralische Angebot.

Zurück zur 20-jährigen: Sie verneint das Angebot. Und doch bekommt sie am kommenden Tag ein Foto. Es zeigt den Trainer komplett nackt, über seinem Penis ist ein Zensurbalken. Da die Nachricht auf Snapchat versendet wurde, ist auf dem Bild auch noch ein Textbalken zu sehen: «Okay nacktfoto war nicht gute idee sorry (emoji) das schicke ich nicht..» (sic)

Auf Snapchat werden die Bilder automatisch nach einem Countdown gelöscht. Daher lässt die Frau es von einer Kollegin auf ihrem Handy fotografieren. Wenige Wochen später kommt erneut eine Nachricht des Trainers. Und diesmal soll es gar den ganzen Penis zeigen – davon gibt es jedoch keine Bilder.

Berufsverbot gefordert

Der Gang zur Polizei ist daher der nächste logische Schritt. Denn Johannes K. macht bereits das Gespräch in der Region. Das ermutigt die Frau zusätzlich. Und doch entscheidet sie sich am Schluss gegen die Anzeige. Die Beweise reichen einfach nicht. Auf der einen Seite hat sie den Trainer blockiert und damit alle Nachrichten gelöscht und auch das Nacktbild konnte sie nicht sichern. «Ausserdem wäre dann auch mein Name herausgegeben worden, auch an den Trainer. Das wollte ich nicht», so die junge Frau zum Blick.

Mit dem Gang an die Medien will sie zeigen, dass die 15-jährige nicht das einzige Opfer war. Ihr geht es darum, dass es künftig keine Opfer mehr gibt. «Wenn er das bei Kindern macht, wäre das fatal. Die wissen vielleicht nicht, wie man damit umgeht.» Daher fordert die Frau ein Berufsverbot. «Er soll mal eine Zeit lang nicht trainieren dürfen.»

Erneut werden keine Massnahmen ergriffen

Mit diesem Anliegen dürfte sie aber in die Röhre schauen. Denn der Trainer arbeitet trotz der Verurteilung auch weiterhin bei EFS United. Zu Blick sagt man dort: «Der Arbeitsvertrag wurde vor dem Vorfall abgeschlossen.» Es sei nie Bestandteil der Auflagen seitens Swiss Sport Integrity gewesen, den Trainer zu entlassen oder freizustellen. «Der Trainer leistet bei uns weiterhin gute Arbeit und setzt seinen Auftrag bei uns im Verein professionell um.» Der Club habe keine Kenntnis von diesem neuen Fall. «Da wir keine offiziellen und gesicherten Informationen zu diesem Ereignis haben, werden wir keine voreiligen Massnahmen ergreifen.»

Seitens der Staatsanwaltschaft bestätigt man, dass der Strafbefehl rechtskräftig ist. Es wurde kein Tätigkeitsverbot ausgesprochen. Der Trainer darf also weiterhin trainieren – wenn auch nicht alleine. Markus Pfisterer, Leiter Meldestelle Ethik bei Swiss Sport Integrity, sagt auf Anfrage vom Blick: «Zum laufenden Verfahren dürfen wir uns nicht äussern.» Dennoch prüfe man jede Information und lasse diese in die weiteren Abklärungen einfliessen.

Fabian Alexander Meyer