Der Verein Senioren für Senioren schliesst in seinem Programm bereits das Thema «Gesund alt werden» ein. So widmet sich der Verein der Frage, was jeder tun kann, um unsere Gesundheit so lange wie möglich zu behalten und somit auch in den eigenen vier Wänden zu bleiben. Dazu gehöre laut Senioren für Senioren die Unterstützung im Haus, im Garten und mit Begleitungen, aber auch das Gesellschaftliche mit Mittagstisch und Ausflügen.
«Trotzdem war es wichtig, einmal auch von einem Profi Tipps und Anregungen zu erhalten, wie wir unsere Gesundheit bewahren können», wie der Verein in der entsprechenden Medienmitteilung schreibt. Mit Erik Bezemer vom gleichnamigen Physiotherapie- und Fitnesscenter in Mels stellte sich ein bestens ausgewiesener Fachmann für ein Referat zur Verfügung.
Ausgehend von der Tatsache, dass sich die durchschnittliche Lebenserwartung in der Schweiz seit 1900 von 45 auf gegen 90 Jahre im Jahr 2050 verdoppeln haben wird, gab er auch zu bedenken, dass im Durchschnitt die letzten zehn Lebensjahre mit Problemen kommen können. «Da wir aber alle so gesund wie möglich alt werden möchten, müssen wir etwas dafür tun», so die Devise des Experten. Dazu brauche es neben viel Glück, genetischen Faktoren, ein gutes Gesundheitssystem, ein entsprechendes politisches und Bildungsumfeld auch Eigenverantwortung und Disziplin.
Zu pflegen sei die eigene Psyche und der Körper. Die gesunde Ernährung sei dabei bekanntlich ein wichtiger Baustein. Aber auch der Psyche, dem Kopf und Herz sei Beachtung zu schenken durch ein Interesse an allem, was einen umgibt – unter anderem Lektüre, Gespräche führen, sich engagieren für die Gesellschaft, soziale Kontakte.
Gelenke mit Bewegung fit halten
Schliesslich müsse auch für den Körper einiges getan werden: Bewegung für Herz und Lungen erhöht die Lebensqualität, reduziert Schmerzen, erhöht die Unabhängigkeit und verbessert damit das Selbstwertgefühl. Dazu gab Bezemer einfache Tipps: gezielt alle Gelenke regelmässig durchbewegen (beispielsweise mit Rückenturnen) und mit Dehnübungen aller Art. Und schliesslich wies er auf ein häufig unterschätztes Problem hin. Denn mit dem Alter schwinden völlig natürlich die Muskeln. Mit einem einfachen Druckgerät liess er die Zuhörer ihre Muskelkraft in den Händen testen und die nachlassende Kraft spüren. Und mit dem fünfmaligen Aufstehen von der Sitzposition ins Stehen ohne die Hände zu benutzen, wurde anschaulich vor Augen geführt, wie wichtig die Muskeln sind oder wären.
Als Fazit zogen die Anwesenden, dass man nicht unbedingt im Trainingsanzug durch die Gegend zu rennen oder auch kein Fitnessstudio zu Hause brauche. Vieles kann mit sehr einfachen Mitteln selber gemacht werden. Wichtig sei schliesslich nur eines, nämlich, dass man regelmässig etwas tut. Der Verein Senioren für Senioren leistet einen kleinen Beitrag auch dazu (beispielsweise mit dem monatlichen Besuch des Vita-Parcours oder der E-Bike-Ausfahrt).
Bei Kaffee und «Chrömli» wurde von den 75 Teilnehmenden weiter über das Thema und eigene Erfahrungen gesprochen, aber auch das Zusammensein genossen.