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Gesundheit
26.12.2024

Wie wär's mit einem trockenen Januar?

Über die Feiertage etwas gar tief ins Glas gekuckt? Dann ist der DRY JANUARY eine Überlegung wert. (Symbolbild)
Über die Feiertage etwas gar tief ins Glas gekuckt? Dann ist der DRY JANUARY eine Überlegung wert. (Symbolbild) Bild: pixabay.com
Ein Apéro da, ein schwerer Rotwein dort, ein Schnäpschen zum Abschluss... Viele starten darum am 1. Januar wieder mit dem «Dry January».

Gerade die Fest- und Feiertage verlocken viele, das eine oder andere Glas Alkohol mehr zu trinken oder über die Stränge zu schlagen. Wen wundert's, ist Alkohol in der schweizerischen Kultur doch fest verankert.

8 Liter purer Alkohol pro Person und Jahr

Gemäss Sucht Schweiz trinken rund 85 % der Bevölkerung ab 15 Jahren mehr oder weniger regelmässig Bier, Wein, Obstwein oder Spirituosen. Dabei ist Alkohol kein gewöhnliches Konsumgut, sondern eine psychoaktive Substanz, die viele Schäden verursachen kann.

In der Schweiz betrug der Pro-Kopf-Verkauf im Jahr 2023 8,0 Liter reinen Alkohol. Jede 25. Person in der Schweiz hat laut Sucht Schweiz einen riskanten Alkoholkonsum. Die Zahl der alkoholabhängigen Personen in der Schweiz wird auf 250'000 geschätzt.

Alkohol macht krank

Der Konsum von Alkohol begünstigt verschiedene Krankheiten wie Krebs, Erkrankungen des Verdauungstraktes, Herz- und Kreislauferkrankungen und Erkrankungen des Nervensystems. Alkohol schwächt zudem das Immunsystem und lässt das Verletzungs- und Unfallrisiko ansteigen.

Welche Mengen sind noch «ok»?

In der Regel wird zwischen risikoarmem, problematischem und abhängigem Konsum unterschieden. Alkoholkonsum gilt dann als risikoarm, wenn massvoll und an die jeweilige Situation angepasst getrunken wird. Faktoren wie Alter, Geschlecht, Alkoholmenge und das Umfeld, in dem getrunken wird, spielen dabei eine wichtige Rolle, schreibt Sucht Schweiz.

Für Frauen gilt: nicht mehr als 1 Glas Alkohol am Tag. Wenn es ausnahmsweise etwas mehr wird, sollten sie nicht mehr als 4 Gläser trinken. An mindestens 2 Tagen pro Woche sollen sie ganz auf Alkohol verzichten.

Für Männer gilt: nicht mehr als 2 Gläser Alkohol am Tag trinken – ausnahmsweise nicht mehr als 5 Gläser. Auch sie sollten mindestens 2 Tage pro Woche ganz auf Alkohol verzichten.

Bei jungen Menschen reagiert der Körper empfindlicher, das Gehirn ist noch in Entwicklung. Jugendliche unter 16 Jahren sollten darum gar keinen Alkohol trinken. Aber auch ältere Menschen sollten beim Alkoholkonsum Vorsicht walten lassen. Weil bei ihnen der Wasseranteil des Körpers sinkt, wirkt Alkohol stärker.

Wann ist man abhängig?

Eine Alkoholabhängigkeit ist eine Krankheit, die anhand bestimmter, international festgelegter Kriterien diagnostiziert  wird. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) erfolgt die Diagnose Alkoholabhängigkeit, wenn im vorangehenden Jahr drei oder mehr der folgenden Kriterien gleichzeitig erfüllt waren:

  • starkes Verlangen, Alkohol zu konsumieren
  • Schwierigkeiten, den Konsum zu kontrollieren
  • anhaltender Konsum trotz schädlicher Folgen
  • Konsum wird Vorrang vor anderen Aktivitäten und Verpflichtungen gegeben
  • Toleranzerhöhung
  • Körperliches Entzugssyndrom

Wie viel trinkst du? Mach den Test!

Der Alkohol-Check vom «Tages-Anzeiger» zeigt dir, wie viel du im Vergleich zu anderen Schweizerinnen und Schweizern trinkst.

zum Alkohol-Check

Dry January – die Alkoholpause im Januar

Immer mehr Menschen verzichten nach den Festtagen im Januar auf Alkohol. Die Idee, aus einem alkoholfreien Monat eine Kampagne zu entwickeln, entstand 2013 in Grossbritannien. Eine Mitarbeiterin der Organisation «Alcohol Change UK» (ACUK) hatte die Idee nach ihrem eigenen Alkoholverzicht. Seitdem hat sich die offizielle Marke «Dry January» als Alkohol-Präventionskampagne in zahlreichen Ländern etabliert: In Frankreich, Norwegen, Island, Italien (Südtirol) und in den USA – Tendenz wachsend.

Seit 2021 auch in der Schweiz

Seit Winter 2021 wird der Dry January auch in der Schweiz jedes Jahr durchgeführt.  Gemäss Sucht Schweiz haben seither rund 1 Mio. Menschen bei der Alkoholpause mitgemacht.

Wer möchte, kann sich kostenlos einschreiben und mitmachen. Die Teilnehmenden erhalten während des Aktionsmonats regelmässig nützliche Informationen und wertvolle Tipps. Und mit etwas Glück gewinnt man sogar Preise.

DRY JANUARY

Dry-January-Tipps 

  • Durst löschen ohne Alkohol: Trinke Wasser oder Schorlen, um den Flüssigkeitsbedarf zu decken und Kalorien zu sparen.
  • Langsam trinken: Geniesse dein Getränk in Ruhe, um Überraschungen durch die Wirkung des Alkohols zu vermeiden.
  • Alternativen wählen: Probiere alkoholarme oder alkoholfreie Cocktails und meide Hochprozentiges.
  • Wasser zwischendurch: Ein Glas Wasser zwischen alkoholischen Getränken hilft, den Flüssigkeitsverlust auszugleichen und den Konsum zu bremsen.
  • Runden aussetzen: Lasse bewusst ein Getränk aus oder belasse einen Rest im Glas.
  • Emotionaler Konsum? Trinke nicht aus Frust, Langeweile oder um Stimmung zu erzeugen.

Quelle: DRY JANUARY-Newsletter

Mocktails – feine Drinks ohne Alkohol

Wer keinen Alkohol mag oder sich gerade eine Alkoholpause gönnt, muss nicht auf kreative Cocktails verzichten. Alkoholfreie Drinks, auch Mocktails genannt, sind eine gesündere und leckere Alternative für jeden Apéro.

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Barbara Tudor