Unter der Regie von Krystian Lada und der musikalischen Leitung von Carlo Goldstein erlebte das Publikum eine zeitgemässe Inszenierung von Shakespeares Tragödie.
Giuseppe Verdi, einer der bedeutendsten italienischen Opernkomponisten des 19. Jahrhunderts, war zeitlebens von den Werken William Shakespeares inspiriert.
Bereits in jungen Jahren las er dessen Stücke in italienischer Übersetzung und bezeichnete Shakespeare als einen seiner Lieblingsdichter.
Die Themen von Macht, Ehrgeiz und moralischem Verfall in «Macbeth» sprachen Verdi besonders an, da sie auch die politischen Umbrüche und Freiheitsbestrebungen seiner Zeit widerspiegelten. Diese Parallelen motivierten ihn, die düstere Geschichte des schottischen Feldherrn musikalisch umzusetzen.
Ein Höhepunkt war die herausragende gesangliche Leistung von Libby Sokolowski in der Rolle der Lady Macbeth.
Mit ihrer kraftvollen, nuancierten Stimme verlieh sie der Figur Tiefe und Intensität. Und wenn Theaterdirektor Jan Henric Bogen nicht vor Beginn auf Sokolowskis lädiertes Knie aufmerksam gemacht hätte, wäre dies niemandem aufgefallen.
Sokolowskis Darstellung der ehrgeizigen und manipulativen Lady Macbeth wurde mit lang anhaltendem Applaus, der in Standing Ovations gipfelte und natürlich nicht nur ihr und Vincenzo Neri als Macbeth galt, gewürdigt.
Obwohl Ladas Inszenierung eine moderne Interpretation von Macbeth bietet, konnte sie mich als Fan klassischer, opulenter Inszenierungen überzeugen:
Die kraftvolle Bildsprache, die präzise Lichtregie und das minimalistische, aber doch stimmige Bühnenbild schufen eine Atmosphäre, die sowohl die düstere Intensität der Geschichte als auch die dramatische Wucht von Verdis Musik adäquat wiedergibt.
So wird das Stück trotz dreier Stunden Dauer auch für Liebhaber klassischer Operninszenierungen zum Erlebnis.
Weitere Vorstellungen sind bis Mai 2025 geplant. Daten und Tickets: www.konzertundtheater.ch