Petra Broder und Silvia Gätzi sind «Vollblutfasnächtlerinnen» und von daher schon immer als Butzis in Walenstadt unterwegs gewesen. Zunächst als Kinder, dann als Mütter mit ihren Kindern. Nun, da die Kinder etwas älter sind, haben sie sich neu orientiert. Seit vielen Jahren besuchen die Beiden die Seehof-Fasnacht und sind am Vorfasnachtsfreitag dort als Butzis aktiv.
Die Seehof-Fasnacht ist besonders beliebt bei den Menschen, die früher selbst gerne gebutznet haben. Man kennt sich und geniesst diese vergnügliche Zeit gemeinsam. Altersbedingt fehlen jedoch immer wieder bekannte Gesichter. Diese Situation brachte die beiden Fasnächtlerinnen auf eine besondere Idee: Wenn die betagten Fasnächtler nicht mehr zur Fasnacht kommen können, könnte die Fasnacht doch zu ihnen nach Hause kommen. Im vergangenen Jahr sprachen sie vor der Fasnacht mit den Angehörigen von Betroffenen, die sie persönlich kennen und meldeten über diese ihren speziellen Hausbesuch als Butzi an.
Grosse Freude
Die Sache nahm Fahrt auf und bewährte sich. Die Freude der Besuchten war gross, und selbst Monate später zauberte die Erinnerung an diesen Butzibesuch immer noch ein Strahlen auf ihre Gesichter. Doch es gab auch eine andere wichtige Erfahrung: Bei einem spontanen Besuch reagierte eine besuchte Person zunächst misstrauisch. Erst als sie die Butzis persönlich erkannte, wurde die Tür geöffnet. Für Gätzi und Broder ist dieses Vorgehen absolut korrekt. Immerhin können so Betrugsversuche an der Haustüre erfolgreich abgewehrt werden.
Aus diesem Grund bieten Broder und Gätzi ihre Besuche nun ausschliesslich auf Bestellung an. Anfragen von Interessierten werden gerne per E-Mail unter sgaetzi@bluewin.ch entgegengenommen. Beide Butzis betonen ausdrücklich: Der Lohn für ihren Besuch ist die vergnügliche gemeinsame Zeit und die Freude im Gesicht der Besuchten.