"Der erhoffte Erfolg auf verbesserte Französischkenntnisse durch den frühen Einstieg in den Französischunterricht ist landesweit ausgeblieben". Damit begründeten beispielsweise mehrere Thurgauer Grossrätinnen und Grossräte der Mitte zusammen mit einem EVP-Grossrat ihre Motion. Diese will, dass Französisch künftig erst ab der Oberstufe und nicht wie bisher bereits in der Primarschule unterrichtet wird.
Drei Kantonsratsmitglieder in Ausserrhoden sind in einer Motion derselben Auffassung. Wie auch die Motionäre im Thurgau verwiesen sie auf mehrere Studien, welche den mangelnden Erfolg von Frühfranzösisch belegen würden.
Die Motionen in Appenzell Ausserrhoden und im Thurgau werden an einer der kommenden Sitzungen der jeweiligen Kantonsparlamente behandelt.
St. Galler Regierung äussert sich zurückhaltend
Im Kanton St. Gallen wollen drei FDP-Kantonsratsmitglieder das Frühfranzösisch abschaffen. Die St. Galler Regierung antwortete bereits auf die Interpellation und verwies auf die interkantonale Vereinbarung über die Harmonisierung der obligatorischen Schule (Harmos-Konkordat).
Im November 2008 hätten die Stimmberechtigten dem Konkordat zugestimmt. Seither werde im Kanton ab der dritten Klasse Englisch und ab der fünften Klasse Französisch unterrichtet.
Sie erachte es derzeit nicht als sinnvoll, den Französischunterricht "im Alleingang" ganz auf die Oberstufe zu verschieben, so die St. Galler Regierung weiter. Sie sei aber bereit, im Rahmen des Harmos-Konkordats "eine mögliche Verschiebung der zweiten Fremdsprache auf die Oberstufe aufzugreifen".
Innerrhoden geht einen anderen Weg
Keine solchen Diskussion wird es in Appenzell Innerrhoden geben. Die Innerrhoder Schülerinnen und Schüler büffeln Französisch erst ab der Oberstufe.
Derweil laufen die Debatten um den frühen Französischunterricht auch ausserhalb der Ostschweiz, etwa in Zürich.