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Ostschweiz
16.03.2025

Toggenburg-Wölfe: Kein Abschuss

In der Nesslauer Laad streiften am letzten Freitag drei Wölfe nahe an einem Einfamilienhaus vorbei, kurz bevor Kinder auf den Schulbus warteten.
In der Nesslauer Laad streiften am letzten Freitag drei Wölfe nahe an einem Einfamilienhaus vorbei, kurz bevor Kinder auf den Schulbus warteten. Bild: zVg
Nach der Sichtung von Wölfen in Nesslauer Siedlungsgebiet forderte ein Vorstoss von Obertoggenburger SVP-Kantonsräten eine Abschussfreigabe. Doch die St.Galler Regierung winkt ab.

Am letzten Freitag um 7 Uhr wurden in der Nesslauer Laad 3 Wölfe in unmittelbarer Nähe zu einem Einfamilienhaus gesichtet. Nach einer Überquerung der Strasse wurden die Wölfe nahe einer Bushaltestelle des Schulbusses gesichtet, an der nur wenige Minuten später einige Schülerinnen und Schüler auf den Schulbus gewartet hätten. Die Wölfe liessen sich auch durch einen Laut eines siebenjährigen Buben nicht einschüchtern, und entfernten sich nur langsam.

Zum Glück bemerkten die Kinder, welche im Einfamilienhaus wohnhaft sind, die 3 Wölfe vor Verlassen des Hauses. Dennoch ist es erschreckend, dass Wölfe am selben Ort und zur selben Zeit gesichtet werden, an dem sich Kinder auf dem Schulweg befinden und auf den Schulbus warten.

Natürliches Verhalten = kein Handlungsbedarf

Leider sieht die Regierung in ihrer Antwort auf den dringlichen Vorstoss «Wolf im Siedlungsgebiet – was muss noch geschehen?» der SVP-Fraktion trotz der besorgniserregenden Vorkommnisse in der Nesslauer Laad keinerlei Handlungsbedarf. Vielmehr hält sie in der Antwort fest, dass dieses Verhalten dem natürlichen artgerechten Verhalten von Wölfen entsprechen würde. Zumindest zeigt sich die Regierung bereit, das Verhalten dieser Wölfe weiterhin sorgfältig zu beobachten, und bei Veränderungen dieses Verhaltens die Situation neu prüfen.

Die Obertoggenburger SVP-Kantonsräte Lukas Huber, Fredy Louis und Ivan Louis (v.l.) wollten mit dem Vorstoss den Abschuss der drei Wölfe bewirken. Bild: SVP Toggenburg

«Jegliche Scheu vor Menschen verloren»

Für die Obertoggenburger SVP-Kantonsräte Fredy Louis, Ivan Louis, Lukas Huber ist klar, dass die drei Wölfe im geschilderten Sachverhalt vom letzten Freitag jegliche Scheu vor Menschen und Siedlungsgebieten verloren haben. Die Regierung selbst hat auf einen vorgängigen Vorstoss der SVP-Fraktion geäussert, dass gemäss der revidierten Jagdverordnung des Bundes rascher auf Wölfe reagiert werden kann, die sich menschlichen Siedlungen nähern und unerwünschtes Verhalten zeigen.

Genau dies erachten die Obertoggenburger SVP-Kantonsräte Fredy Louis, Ivan Louis und Lukas Huber im vorliegenden Fall als gegeben, weshalb sich eine Abschussfreigabe durch die Regierung eindeutig rechtfertigt. Die Gefahr ist akut, die Wölfe können jederzeit wieder auftauchen, womit gefährliche Begegnungen zwischen Wölfen und Menschen – insbesondere den Kindern auf dem Schulweg – zu befürchten sind. Die Obertoggenburger SVP-Kantonsräte finden: «Der Kanton muss handeln, bevor etwas schlimmes passiert – es kann nicht sein, dass der Schutz der Wölfe vor den Schutz unserer Kinder gestellt wird!»

PD / Redaktion Linth24 / sardona24