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Schweiz
16.03.2025
16.03.2025 12:55 Uhr

Börse hat Angst vor Rezession

Für Christopher Chandiramani bleibt die Zollpolitik der USA schädlich und führt zu Inflation und Rezession. Sonst wäre das Umfeld in Europa gut.
Für Christopher Chandiramani bleibt die Zollpolitik der USA schädlich und führt zu Inflation und Rezession. Sonst wäre das Umfeld in Europa gut. Bild: Linth24
US-Wirtschafts- und Zollpolitik weckt Teuerungs- und Rezessionsangst. SMI fiel 1 Prozent: 12'917 Punkte. CHF-Zinstrend erhöht, USD und EUR stärker, Kryptos unter Höchst, Gold fest.

Spannend waren die Bundesratswahlen. Mit Martin Pfister hat das Parlament einem urbanen und multikulturellen Zuger Regierungsrat einem Ostschweizer Landwirt, Markus Ritter, der Vorzug gegeben. Er übernimmt das VBS bzw. das Departement für Militär, Bevölkerungsschutz und Sport.

Widerstand gegen Sparpläne des Bundes: Die Schweizer Kantone sind unzufrieden mit dem Sparpaket. Dieses gefährde die Innovationsfähigkeit der Schweiz, verlagere Kosten auf die Kantone und stelle Volksentscheide infrage.

Die Schweizer Börsenbetreiberin SIX möchte 2025 bis zu 150 Stellen abbauen. SIX will sich effizienter und profitabler aufstellen. Dazu gehören rund 120 Beteiligungen an Finanzinstituten, die gleichzeitig auch die Kunden des Finanzinfrastruktur-Dienstleisters sind. Die UBS hält 34.5 Prozent.

Die Post erzielte dank Sparmassnahmen einen Gewinn von CHF 324 Mio. im Jahr 2024. Der gelbe Riese konnte den Gewinn im vergangenen Jahr um CHF 70 Mio. steigern. Die Briefpost nimmt ab, die Paketpost durch Internethandel zu.

Ökonomen senken wegen der Trump-Politik auch für das Schweizer Wirtschaftswachstum. Der schwächelnde Welthandel und die Aussenpolitik (Zölle) von US-Präsident Donald Trump wirken sich für die Schweizer Wirtschaft negativ aus. Im Detail senken die Experten ihre Prognose für das Wachstum des realen Bruttoinlandprodukts auf 1.2 von 1.4 Prozent für 2025 und auf 1.2 Prozent von 1.5 Prozent für 2026.

Milliardendeal trotz leeren Staatskassen: In Deutschland einigen sich CDU, SPD, Grüne auf 50-Mrd. Finanzpaket für Infrastrukturen und Verteidigung, darunter auch EUR 100 Mrd. für das Klima. Die Grünen stimmten dem Finanzpaket von Union und SPD in dieser Form zu,

Unternehmensnachrichten

Nach Jahren guter Geschäfte geht es für fast alle Autohersteller abwärts. Umfeld und Umweltvorschriften änderten sich schneller als die Produktion. BMW hat in den vergangenen Jahren sehr gut gearbeitet, nun ist die Korrektur da. Der deutsche Autohersteller muss für das abgelaufene Geschäftsjahr 2024 einen Gewinneinbruch hinnehmen. Nach Steuern verdiente der Konzern EUR 7.7 Mrd. Das ist 37 Prozent weniger als im Jahr davor und schon der zweite starke Rückgang. Neben Konkurrenz und schwächelnden Verkäufen in Asien litten die Münchner auch unter Problemen mit Zulieferern.

Swiss Life kann Gewinn steigern. Im vergangenen Jahr stieg der Gewinn der Swiss Life um 13 Prozent auf CHF 1.26 Mrd. Der bereinigte Betriebsgewinn rückte um 19 Prozent auf CHF1.78 Mrd. vor, während mit 20.3 Milliarden 2 Prozent mehr an Prämieneinnahmen verbucht wurden. Der Versicherungskonzern Swiss Life übertrifft die Erwartungen, hat im Jahr 2024 mehr verdient und wird den Aktionärinnen und Aktionären eine höhere Dividende bezahlen.

Der Basler Pharmakontern Roche kooperiert mit einem weiteren Fettleibigkeitswirkstoff-Hersteller. Roche schliesst einen Deal für einen Amylin-Wirkstoff mit der dänischen Zealand Pharma. Vorauszahlungen in Höhe von USD 1.65 Mrd. sowie Meilensteinzahlungen und hohe Umsatzbeteiligungen sind vorgesehen.

Der Private-Equity-Konzern Partners Group erhöht den Ertrag 2024 um 9.8 Prozent auf 2.14 Mrd. Der Betriebsgewinn steigt 9.7 Prozent auf CHF 1.31 Mrd. und der Gewinn wächst 12,5 Prozent auf CHF 1.13 Mrd. Die Resultate sind besser als erwartet. Das Management blickt zuversichtlich auf das Umfeld für Veräusserungen und die Entwicklungen auf dem Markt. . Den Aktionären winkt eine höhere Ausschüttung. Die Erhöhung von 39 auf 42 CHF je Aktie fällt besser aus als erwartet.

Der Stromkonzern BKW steigert den Jahresumsatz um 3.8 Prozent auf CHF 4.77 Mrd. Der Betriebsgewinn (Ebit) nimmt 27 Prozent auf CHF 789.9 Mio. zu. Der Gewinn erhöht sich um ein Drittel auf CHF 647.5 Mio. Damit übertrifft BKW die Erwartungen deutlich. Die Dividende soll um 30 Rp. auf CHF 3.70 hinaufgesetzt werden. Für den Verwaltungsrat wird dieses Jahr die IT-Expertin Linda de Walter und für 2026 der frühere Fenaco-Chef Martin Keller vorgeschlagen.

Der Betriebsgewinn 2024 des Apothekenbetreibers Galenica steigt 10.3 Prozent auf CHF 211 Mio. und der Gewinn wächst 13.4 Prozent auf CHF 183.2 Mio. Damit erreicht Galenica die eigenen Ziele und erfüllt die Erwartungen. Die Dividende soll um 10 Rp. auf CHF 2.30 erhöht werden. 2025 will das Unternehmen den Umsatz 3-5 und den Betriebsgewinn um 4-6 Prozent erhöhen.

Aussichten

Die Welt schaut zurzeit gespannt auf die US-Aussenpolitik. Auch bei den Friedensbemühungen bezüglich Ukraine und Israel gibt es Silberstreifen am Horizont. Das ist sogar zur Chefsache geworden. Trump verhandelt jetzt selbst mit Putin und den Hamas. Amerikas Zollpolitik bleibt schädlich, führt zu Inflation und Rezession. Sonst wäre das Umfeld in Europa gut, Inflation unter Kontrolle, Geldpolitik nicht zu straff, positive Stimmung an den Generalversammlungen, viele Dividendenerhöhungen.

Christopher Chandiramani, Börsenanalyst Portal24/sardona24