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27.03.2025

Zack, eine Stunde weg – was die Zeitumstellung mit uns macht

Bild: Lisa Maire
Am Sonntag ist es wieder soweit: Die Uhren werden um 2 Uhr nachts eine Stunde vorgestellt – willkommen Sommerzeit!​

Am Sonntag wird in der Schweiz wieder an der Uhr gedreht. Um Punkt 2 Uhr morgens springt die Zeit eine Stunde vor – auf 3 Uhr. Damit beginnt offiziell die Sommerzeit. Für viele bedeutet das: eine Stunde weniger Schlaf, ein Montag mit bleiernen Lidern – und ein Körper, der sich erst mal neu sortieren muss.

Die Zeitumstellung ist jedes Jahr dasselbe Spiel. Und jedes Jahr sorgt sie für dieselben Beschwerden. Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, Einschlafstörungen. Mediziner sprechen vom sogenannten „sozialen Jetlag“. Denn obwohl die Veränderung nur eine Stunde beträgt, kann sie den inneren Rhythmus aus dem Gleichgewicht bringen. Besonders betroffen sind Frühaufsteher, Kinder, ältere Menschen – und alle, die montags früh rausmüssen.

Warum reagiert unser Körper so sensibel? Weil die innere Uhr sich nicht einfach umstellen lässt wie ein Wecker. Licht ist der wichtigste Taktgeber für den menschlichen Biorhythmus. Wird es abends länger hell und morgens wieder dunkler, verwirrt das die natürliche Melatonin-Produktion – jenes Hormon, das uns müde macht. Einschlafprobleme sind oft die Folge. Der Körper braucht laut Schlafforschern bis zu eine Woche, um sich an die neue Zeit zu gewöhnen.

Was hilft? Wer vorbereitet in die Zeitumstellung geht, kommt besser durch. Schlafmediziner empfehlen, bereits einige Tage vorher Schritt für Schritt den Schlafrhythmus anzupassen – zum Beispiel jeden Tag 15 Minuten früher ins Bett gehen. Auch Tageslicht am Morgen hilft. Wer direkt nach dem Aufstehen eine Runde an die frische Luft geht, bringt seinen Körper schneller in den neuen Takt. Abends hingegen sollte man Blaulicht von Handy und TV meiden, auf schwere Mahlzeiten verzichten und sich rechtzeitig entspannen. Bei Kindern lohnt es sich, bereits eine Woche vorher mit dem neuen Rhythmus zu beginnen – auch bei den Essenszeiten. Kann man sich ja mal für die nächste Zeitumstellung vormerken. 

Die Zeitumstellung hat in der Schweiz eine besondere Geschichte. Während viele europäische Länder die Sommerzeit bereits in den 70er-Jahren einführten, wartete die Schweiz zu. Erst 1981 kam der Wechsel – und auch nur, weil der Bundesrat verhindern wollte, dass die Schweiz zur „Zeitinsel“ wird. Einheitliche Zeiten waren wichtig für den europäischen Binnenmarkt.

Seit Jahren wird über eine Abschaffung diskutiert. In Brüssel ist man sich weitgehend einig: Die Zeitumstellung soll weg. Doch der Streit darüber, ob dauerhaft Sommer- oder Winterzeit gelten soll, blockiert die Umsetzung. Auch die Schweiz beobachtet die Entwicklung genau. Sollte die EU sich einigen, würde die Schweiz aller Voraussicht nach mitziehen.

Bis dahin gilt: Zwei Mal pro Jahr stellen wir die Uhren um. Und jedes Mal fragen wir uns: Wozu eigentlich? Klar ist nur: Die nächste Umstellung kommt bestimmt – und raubt uns wieder eine Stunde.

Zeitumstellung? Diese Eselsbrücken vergisst du nie

Schon wieder Uhr umstellen – aber wie war das nochmal? Vor oder zurück? Wer sich das jedes Jahr neu fragt, merkt sich einfach diese cleveren Eselsbrücken. Sie funktionieren immer.

1. Gartenmöbel-Regel
Im Frühling stellt man die Gartenmöbel vor das Haus, im Herbst zurück in den Schuppen.
→ Frühling: Uhr vorstellen
→ Herbst: Uhr zurückstellen

2. Thermometer-Trick
Im Sommer steigen die Temperaturen ins Plus – also Uhr vorstellen.
Im Winter fallen sie ins Minus – also Uhr zurückstellen.

3. Die 2-3-2-Regel
Im Frühling springt die Uhr von 2 auf 3 Uhr.
Im Herbst zurück von 3 auf 2 Uhr.
→ Kurz: 2 – 3 – 2

4. Englisch hilft auch
„Spring forward, fall back“
→ Spring (Frühling): vorwärts
→ Fall (Herbst): zurück

5. Lichtlogik
Sommerzeit: Es ist morgens wieder dunkler, dafür abends länger hell.
Winterzeit: Es wird morgens früher hell, abends schneller dunkel.

6. Schlaf-Regel
Sommerzeit: Du verlierst eine Stunde Schlaf.
Winterzeit: Du gewinnst eine Stunde Schlaf.

Mit diesen Merksätzen kommt niemand mehr durcheinander – auch nicht im Halbschlaf am Sonntagmorgen.

mj