Home Region Schweiz/Ausland Sport Rubriken
Flums
31.03.2025

Sonderschulen als Politikum im Kanton St. Gallen

Freuen sich auf die neue Nutzung des ehemaligen Schulhauses Hof in Flumserberg:  Christoph Gull, Nicole Marthy und Rolf Gadient von der Gemeinde Flums sowie Thomas Köster, Ramona Deplazes und Mario Gnägi vom Heilpädagogischen Zentrum Seidenbaum in Trübbach (von links).
Freuen sich auf die neue Nutzung des ehemaligen Schulhauses Hof in Flumserberg: Christoph Gull, Nicole Marthy und Rolf Gadient von der Gemeinde Flums sowie Thomas Köster, Ramona Deplazes und Mario Gnägi vom Heilpädagogischen Zentrum Seidenbaum in Trübbach (von links). Bild: Hans Bärtsch
Sonderschulen wie das HPZ in Trübbach haben in der St. Galler Bildungslandschaft einen Sonderstatus. Das hat mehr Nach- als Vorteile.

Jedes Kind hat das Recht auf eine schulische Bildung. Das gilt auch für jene Kinder und Jugendlichen mit Behinderung und/oder Lern-und Verhaltensschwierigkeiten, die einer spezialisierten behinderungs-spezifischen Förderung und Unterstützung bedürfen und die Regelschule nicht besuchen können. Eine der Institutionen, die sich um solche Schülerinnen und Schüler kümmert, ist das Heilpädagogische Zentrum in Trübbach. Von Sennwald bis Vättis und Quarten umfasst diese Sonderschule ein grosses Gebiet – das ganze Sarganserland und Werdenberg. Das HPZ ist chronisch überbelegt. Die Lösung mit der Aus-lagerung des Lernparks nach Flumserberg gibt nun «etwas Luft», wie Institutsleiter Thomas Köster sagt.

Eines der Probleme der Sonderschulen ist, dass sie in der Bildungslandschaft des Kantons St. Gallen einen Sonderstatus haben – vor allem auch, was die Finanzierung anbelangt. Ein neues Schulhaus zum Beispiel kann nicht einfach so mit öffentlichen Geldern gebaut werden, es fehlen die gesetzlichen Grundlagen. Das ist auch der Grund, dass das HPZ (und andere, vergleichbare Institutionen im Kanton) an die Grenzen stösst. Gesamtkantonal stünden zurzeit rund 60 Plätze zu wenig zur Verfügung, weiss Ramona Deplazes, Bereichsleiterin Pädagogik und Beratung beim Heilpädagogischen Zentrum Seidenbaum in Trübbach. Dazu gibt es immer mehr Kinder mit Sonderschulbedarf.

Immer wieder politisches Thema

Politisch sind Sonderschulen immer mal wieder ein Thema im Kanton. «Platzprobleme in Sonderschulen» und «Notstand in den St. Galler Sonderschulen» sind nur zwei von etlichen parlamentarischen Vorstössen in den vergangenen Jahren. Das Ganze hängt mit dem Sonderpädagogikkonzept von 2021 zusammen, mit dem die Sonderschulplätze beschränkt wurden. Jedenfalls ist es nun ein «Glücksfall», dass mit der Auslagerung des Lernparks in der Gemeinde Flums gewissermassen eine Dependance des HPZ entsteht. Der Kanton hat die Notwendigkeit anerkannt und trägt die Miet-kosten. Institutsleiter Köster spricht von einem ersten Schritt in die richtige Richtung.

Für gewisse Infrastrukturen muss das HPZ aber weiterhin selber aufkommen und ist deshalb unverändert auf Spenden angewiesen. Trägerschaft des Heilpädagogischen Zentrums in Trübbach ist eine Stiftung, der aus dem Sarganserland die Melser Kinderärztin Brigitta Good-Hunger angehört.

sardona24