62 Prozent der St. Moritzer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger waren für das Fusionsvorhaben. In La Punt Chamues-ch hingegen lehnte die Gemeindeversammlung den Zusammenschluss mit 45 zu 36 Stimmen ab. Die Zeichen in Samedan stehen nach einer Vorabstimmung ebenfalls schlecht.
Im Vorfeld des Abstimmungskampfes hatte die Stiftung Gesundheit Oberengadin (SGO) betont, dass die Zustimmung aller elf Oberengadiner Gemeinden erforderlich sei, um die vorgeschlagene Integration der beiden Spitäler weiter zu verfolgen. Die Stiftung betreibt heute das finanziell unter Druck stehende, zweitgrösste Bündner Spital.
Analyse erst Ende Mai möglich
Der Stiftungsrat nehme diese Ergebnisse zur Kenntnis, schrieb die SGO am Montag in einer Mitteilung. Bei einem Nein werde das Projekt aber nicht gleich gestoppt, sagte Stiftungsratspräsident Christian Brantschen auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Es sei wichtig, dass sich alle demokratisch äussern könnten.
Erst nach Abschluss der Abstimmungen Ende Mai in Zuoz werde man sich ein vollständiges Bild der Situation machen können und dementsprechend entscheiden, wie es weitergeht.
Leistungsvereinbarung läuft Ende Jahr aus
Die bestehende Leistungsvereinbarung der SGO mit den betroffenen Gemeinden läuft Ende 2025 aus. Die neue Finanzierung und die neue Leistungsvereinbarung müssen deshalb bis Ende Jahr erarbeitet und von allen Gemeinden genehmigt werden. Aktuell kostet des Spital die Kommunen jährlich 11,4 Millionen Franken.
Doch "aufgrund der geringen Fallzahlen und der fehlenden Kooperationsmöglichkeiten ist die Weiterführung der Selbstständigkeit nicht zweckmässig", betonte die SGO erneut. Die Stiftung und die Behörden rechnen bei einer Fusion mit einer Verringerung der Kosten auf sieben Millionen Franken pro Jahr.